_ Dass Lebensmittelallergien nicht nur über die Magenschleimhaut erworben werden können, zeigen zwei aktuelle Fälle aus Japan: Eine Sensibilisierung scheint demnach auch über die Haut möglich zu sein [Tamagawa-Mineoka R et al. Allergol Int 2018; http://doi.org/cph3].

So zeigte eine Patientin, die nach längerer Pause wieder eine maishaltige Seife benutzt hatte, allergische Symptome, die erfolgreich mit Glukokortikoiden behandelt wurden. Ein maishaltiger Snack 20 Tage später führte jedoch wieder zu einer allergischen Reaktion. Der Pricktest auf die Seife, die maisbasierten Inhaltsstoffe und kommerziell erhältliches Maisextrakt fiel positiv aus, im Serum wurden vermehrt Antikörper gegen Mais und Hirse gefunden. Da die Patientin zuvor keine Maisallergie hatte, wird vermutet, dass diese durch epikutane Sensibilisierung hervorgerufen wurde und die Reaktion auf Hirse als Kreuzreaktion zu werten ist. Dank Maisverzicht wurden im Serum der Patientin zwei Jahre später keine entsprechenden IgE-Antikörper mehr gefunden — die Hautreaktion im Pricktest blieb jedoch unverändert.

Eine zweite Patientin benutzte täglich Seife mit Hafer- und Mandelingredienzien. Nach zwei Jahren erschienen Quaddeln an den ekzematösen Händen, vier Jahre später am ganzen Körper — dazu kamen Schluckbeschwerden und Diarrhö nach Genuss von getreide- und nusshaltigen Nahrungsmitteln. Die entsprechenden IgE-Level waren erhöht, der Pricktest auf die Seife, kommerziell erhältlichen Getreideextrakt und Nüsse war positiv. Auch hier steht die Seife im Verdacht, die Lebensmittelallergie durch epikutane Sensibilisierung herbeigeführt zu haben.

Bislang waren lediglich Fälle bekannt, die durch Seife mit hydrolysierten Getreideproteinen hervorgerufen worden waren — nicht jedoch durch andere Nahrungsmittelbestandteile.