Die Umfrage „Still Fighting for Breath“, an der 904 Patienten mit schwerem allergischem Asthma teilgenommen haben, hat gezeigt, dass Asthma eine enorme Belastung für das Privat- und Berufsleben der betroffenen Menschen in Europa darstellt [Katsaounou P et al. Abstract 858; EACCI Congress 2017]. Die Patientenumfrage offenbarte außerdem, dass es sowohl unter Erwachsenen als auch unter Kindern mit schwerem Asthma nach wie vor einen hohen Anteil an Patienten gibt, bei denen die Krankheit nicht unter Kontrolle ist. Nahezu drei Viertel (74 %) der befragten Patienten berichteten von einem schweren Asthmaanfall. Außerdem ergab die Auswertung der neuen Daten eine signifikante Diskrepanz zwischen der „wahrgenommenen“ und der „realen“ Asthmakontrolle. So gaben 46 % der befragten Patienten in ihrer Selbsteinschätzung an, ihre Symptome seien „unter Kontrolle“. Diese Angabe steht im Gegensatz zu den 6 % der Patienten, die gemäß den klinischen Leitlinien der Global Initiative for Asthma tatsächlich als „kontrolliert“ eingestuft wurden. „Die Ergebnisse dieser neuen Erhebung sind von besonderer Bedeutung, denn sie zeigen, dass zu viele Patienten mit der täglichen Belastung eines unkontrollierten schweren Asthmas leben. Diese Patientenpopulation könnte daher signifikant untertherapiert sein“, stellte Prof. Dr. Dr. Claus Kroegel, Jena, Mitautor der Studie, fest.

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Bei vielen Asthmapatienten ist die Erkrankung noch nicht unter Kontrolle — Biologika können hier hilfreich sein.

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Beim schweren Asthma werden verschiedene Phänotypen unterschieden, deren Abgrenzung wichtig ist, um eine individuelle Therapieentscheidung zu treffen. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich abschätzen, ob beispielsweise der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®), der bei der Therapie des allergischen Asthmas indiziert ist, oder Anti-IL5, der für das nicht allergische eosinophile Asthma empfohlen ist, eingesetzt werden sollte.

Von einer Behandlung mit Biologika können geeignete Patienten erheblich profitieren, wie zahlreiche Studien mittlerweile zeigen konnten. So können die Ergebnisse einer deutschen Beobachtungsstudie, in der 134 Ärzte 280 Patienten neu auf das Anti-IgE eingestellt hatten, belegen, dass sich mit Omalizumab die Exazerbationsrate deutlich senken lässt [Korn S et al. Respir Med. 2009;103:1725–31].