Obwohl Allergien längst zu den Volkskrankheiten zählen, zeigt sich bei Allergikern in Deutschland eine erhebliche Unterversorgung. Eine Versorgungsstudie aus dem Jahr 2013 ergab: Weniger als 10 % der Patienten mit allergischer Rhinitis oder Asthma erhalten in Deutschland eine spezifische Immuntherapie (SIT). Prof. Dr. Ludger Klimek, Wiesbaden, sieht das Abrechnungssystem der Krankenkassen, die die Behandlung von Allergien nicht ausreichend vergüten, als wichtigen Grund der Unterversorgung. „Was wir hier kurzfristig im Gesundheitssystem einsparen, müssen wir langfristig teuer mit einem Plus an chronischen Erkrankungen bezahlen“, so Klimek.

Prof. Dr. Ralph Mösges, Köln, stellte infrage, dass die SIT zu einem Marathonlauf für den Patienten werden muss. Über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren alle vier bis sechs Wochen mit Spritzen behandelt werden zu müssen, ist Heuschnupfenpatienten, die außerhalb ihrer oft recht kurzen Pollensaison weitgehend beschwerdefrei sind, oft schwer zu vermitteln und führt zu einem hohen Prozentsatz an Therapieabbrüchen.

Eine Alternative zu langwierigen Therapiekonzepten kann eine subkutane Immuntherapie (SCIT) sein, die innerhalb von drei bis acht Wochen pro Therapiejahr vor der Blühsaison verabreicht wird — also eine Kurzzeit-SCIT zum Beispiel mit dem Präparat Pollinex® Quattro. „Diese Behandlungsform bietet sich auch dann an, wenn eine Auffrischung nach einigen symptomfreien Jahren angezeigt ist“, so Mösges.

Bei seinen SCIT-Depotpräparaten setzt das Unternehmen Bencard auf den patentierten Depotträger mikrokristallines L-Tyrosin (MCT®). Zudem wird Monophosphoryl-Lipid A (MPL®) als Adjuvans in der SCIT verwendet. MPL® zielt auf eine Aktivierung antigenpräsentierender dendritischer Zellen und so auf eine zusätzliche unspezifische Immunantwort ab. Die Kombination von MPL® und MCT® verstärkt die erwünschte Immunantwort auf die SIT um ein Vielfaches. Dadurch kann sie mit nur vier Injektionen pro Therapiejahr durchgeführt werden.

Die Entwicklung von neuen Wirkverstärkern und Immunmodulatoren sei sehr wichtig, um die SIT effizienter, sicherer und kürzer zu machen, referierte Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Wien. „Mit diesen neuen Adjuvanzien und Depotträgern wandeln sich die Präparate zur SIT immer mehr zu echten Vakzinen — eine Entwicklung, die wir Allergologen begrüßen und von der die Allergiepatienten nur profitieren können“, so ihr Fazit.