Carbamylierte monomere Allergoide werden seit längerem in der sublingualen Immuntherapie eingesetzt. Eine Metaanalyse dokumentiert Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit Gräserpollen- und Hausstaubmilbenallergien. In einer prospektiven, randomisierten Phase-II-Multicenterstudie sollte jetzt die optimale Dosis für die Behandlung der Gräserpollenrhinokonjunktivitis ermittelt werden.

Dazu erhielten 158 erwachsene Patienten mit einer mäßigen bis schweren gräserpollenbedingten Rhinitis oder Rhinokonjunktivitis doppelblind das monomere Gräserpollenallergoid in Dosierungen von 300, 600, 1.000 und 2.000 UA einmal täglich über zwölf Wochen. Zu Beginn und an den Tagen 28 und 84 wurde ein konjunktivaler Provokationstest (CPT) mit ansteigenden Allergendosen durchgeführt. Primäres Studienziel war die Veränderung der Allergenschwellendosis im CPT zwischen Therapiebeginn und -ende. Ein Rückgang um mehr 60 % wurde als klinisch relevant definiert.

Nach zwölf Wochen hatte sich die CPT-Allergenschwellendosis bei 70,4 % der Patienten in der 300 UA-Gruppe, bei 62,9 % der 600 UA-Gruppe, bei 76,7 % der 1.000 UA-Gruppe und bei 66,7 % der Patienten der 2.000 UA-Gruppe reduziert. 54,3 %, 47,6 %, 59,0 % und 51,4 % der Patienten in den einzelnen Behandlungsgruppen zeigten nach Therapieende überhaupt keine konjunktivale Provokationsreaktion mehr. Eine Therapieresponse war bereits nach vier Wochen zu erkennen, auch hier schnitten die Patienten unter 1.000 UA/d am besten ab. Statistisch signifikante Unterschiede bei den objektiven Therapieergebnissen ergaben sich nicht, die Prüfärzte bewerteten jedoch (ohne Kenntnis der Gruppenzugehörigkeit) den klinischen Therapieerfolg in der Dosisgruppe mit 1.000 UA mit p < 0,05 signifikant besser als in den drei anderen Gruppen. Die Verträglichkeit war gut, schwere Reaktionen traten nicht auf.

Fazit: In einer Dosisfindungsstudie zur sublingualen Immuntherapie mit monomeren Gräserpollenallergoiden ergaben sich im konjunktivalen Provokationstest bei einer Dosis von 1.000 UA täglich die besten Therapieergebnisse, knapp 60 % dieser Patienten zeigten nach zwölf Wochen überhaupt keine CPT-Reaktion mehr.