_ Moisturizer verbessern die Barrierefunktion der Haut, reduzieren den transdermalen Wasserverlust und mildern Entzündungsreaktionen. Doch die Zahl der frei verkäuflichen Produkte ist enorm und sie unterscheiden sich nicht nur im Preis und in der Formulierung, auch die Inhaltsstofflisten lesen sich sehr unterschiedlich. Dermatologen aus den USA wollten nun wissen, nach welchen Kriterien die Konsumenten entscheiden, und analysierten die 100 meistverkauften Produkte dreier Online-Händler [Xu S et al. JAMA Dermatol 2017;153:1099–105].

Die Preisspanne der Moisturizer war groß. Das günstigste Produkt kostete 0,003 US-Dollar pro Milliliter, das teuerste 0,31 US-Dollar. Die meisten Produkte waren mit Labeln versehen, die sie als „nicht komedogen“, „parfümfrei“, „nicht fettend“, „biologisch“, „rein“, „frei von Parabenen“, „hypoallergen“, „klinisch getestet“ oder „phtalatfrei“ deklarierten. Verlass war darauf aber nicht: Von den als hypoallergen ausgezeichneten Produkten enthielten immerhin 85 % mindestens eine Substanz, die von der North American Contact Dermatitis Group (NACDG) als allergen eingestuft wird. Von den „Parfümfreien“ hielten 45 % ihr Versprechen nicht.

Frei von Allergenen waren überhaupt die wenigsten Produkte. Bei gerade mal 12 % wurden die Dermatologen nicht fündig. Bei den anderen war in der Zutatenliste mindestens eine bedenkliche Substanz aufgeführt, zumeist fanden sich aber mehrere. Die Produkte kosteten im Durchschnitt etwas mehr, wenn sie als „von Dermatologen empfohlen“ oder „phtalatfrei“ deklariert waren. Auch die Formulierung schlug sich im Preis nieder. Tatsächlich allergenfreie Produkte hingegen waren keineswegs kostspieliger.

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