_ In den vergangenen Jahren wurden verschiedene antientzündliche Substanzen entwickelt, die spezifisch an unterschiedlichen Immunantworten bei der atopischen Dermatitis ansetzen. Einer der Angriffspunkte ist das bei der atopischen Dermatitis überaktive Enzym Phosphodiesterase(PDE)-4. Durch dessen Hemmung kann das intrazelluläre cAMP erhöht und die Bildung proinflammatorischer Zytokine reduziert werden. Eine der neueren Entwicklungen im Bereich der topischen Behandlung ist der PDE-4-Inhibitor Crisaborol. In den USA ist eine Salbe mit diesem Wirkstoff bereits zugelassen. Die Effekte seien als eher mild einzustufen und die Substanz sei auch für Kinder geeignet, sagte Prof. Dr. Thomas Werfel, Hannover.

Für die Systemtherapie wurde mit Dupilumab jetzt der erste monoklonale Antikörper für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem atopischem Ekzem zugelassen, berichtete Werfel. Dupilumab blockiert den IL-4-Rezeptor und dadurch gleichzeitig die Funktion der Th2-Zytokine IL-4 und IL-13. Zwei randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Studien belegen, dass eine Therapie über 16 Wochen sowohl die Symptome der Neurodermitis einschließlich Juckreiz als auch die Lebensqualität signifikant verbessert [Simpson EL et al. N Engl J Med 2016;375:2335-48]. Die Wirksamkeit und Sicherheit konnte über einen Nachbeobachtungszeitraum von einem Jahr bestätigt werden [Blauvelt A et al. Lancet 2017;389:2287-303].

Zu neueren Therapieansätzen, die derzeit in der Erprobung sind, zählen auch Substanzen mit dualen Wirkungen auf Juckreiz und Entzündung wie Antagonisten gegen den Histamin-4-Rezeptor, Antikörper gegen den IL-31-Rezeptor A sowie Antikörper gegen das Zytokin TSLP („thymic stromal lymphopoietin“). Eine gute Beherrschung von Juckreiz trage auch dazu bei, entzündliche Läsionen infolge des Kratzens zu reduzieren, so Werfel. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.