Biomarker für einen wahrscheinlich erfolgreichen Abschluss einer spezifischen Immuntherapie gibt es bisher nicht. Ein Kandidat ist Fetuin-A, ein Blutprotein, das nun im Rahmen von funktionellen Tests und einer Therapiestudie näher untersucht wurde.
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Bisher helfen vor allem die Symptomschwere sowie die Ergebnisse von Hautpricktest und In-vitro-Untersuchungen bei der Entscheidung für eine allergenspezifische Immuntherapie (AIT). Ein Kandidat für einen Biomarker, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit eines AIT-Erfolges vorhersagen lässt, ist Fetuin-A (FetA). Das ubiquitär vorkommende Blutprotein wird in der Leber synthetisiert und hat sowohl entzündungshemmende als auch entzündungsfördernde Eigenschaften. Eine vergleichende proteomische Analyse sollte die prädiktive Potenz des Proteins aufzeigen.
Die Forscher griffen dazu auf die prätherapeutisch gesammelten Seren von 82 Gräserpollenallergikern zurück, in denen sie die Proteine mit zweidimensionaler differenzieller Gelelektrophorese trennten und anschließend mithilfe von markierungsfreier Massenspektrometrie quantifizierten. Zusätzlich erfolgten biochemisch-funktionelle Untersuchungen von FetA per Gen-Silencing in einem Asthma-Mausmodell sowie in In-vitro-Stimulationsassays mit humanen dendritischen Zellen und der Oberflächenplasmonenresonanzspektroskopie.
Ein starker Abfall im Rhinokonjunktivitis-Gesamtsymptomscore nach Abschluss der AIT korrelierte insgesamt mit hohen prätherapeutischen Spiegeln von O-glykosylierten FetA-Isoformen. In den funktionellen Studien reagierten BALB/c-Mäuse auf ein In-vivo-Silencing des FETUA-Gens mit einer deutlichen Zunahme der Atemwegshyperreagibilität und des Lungenwiderstandes sowie der Th2-Antwort nach Ovalbumin-Sensibilisierung. Zwar konnten sowohl das sialylierte als auch das nicht sialylierte FetA an Lipopolysaccharid (LPS) binden, allerdings war nur sialyliertes FetA in der Lage, synergistisch mit LPS und Gräserpollen- oder Milbenallergenen die Toll-like-Rezeptor-4-vermittelten proallergischen Eigenschaften von humanen dendritischen Zellen zu stimulieren.
Fazit: Die Serumspiegel von sialyliertem FetA eignen sich möglicherweise als Prädiktor für das Ansprechen von Allergiepatienten auf eine spezifische Immuntherapie. Welche Rolle FetA im allergischen Geschehen spielt, ist derzeit allerdings nicht klar.
Literatur
Caillot N et al. Sialylated Fetuin-A as a candidate predictive biomarker for successful grass pollen allergen immunotherapy. J Allergy Clin Immunol 2017; 140: 759-70
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Kreutzkamp, B. Fetuin-A: Outcome-Prädiktorkandidat für die spezifische Immuntherapie. Allergo J 26, 12 (2017). https://doi.org/10.1007/s15007-017-1453-2
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