Rund fünf Jahre dauerte die Studie zur Asthmaprävention bei Kindern mit der sublingualen Immuntherapie(SLIT)-Tablette GRAZAX® gegen Gräserpollenallergie — jetzt wurden die Ergebnisse veröffentlicht [J Allergy Clin Immunol 2017; doi: 10.1016/j.jaci.2017.06.014]. Die sogenannte GAP-Studie ist die bislang größte doppelblinde, placebokontrollierte Studie zur spezifischen Immuntherapie (SIT) bei Kindern. Sie wurde 2009 begonnen, um die Wirkung der SLIT-Tablette GRAZAX® auf das Risiko der Asthmaentwicklung im Vergleich zu Placebo zu prüfen. An der Studie, die aus einer dreijährigen Therapiephase und einer zweijährigen Nachbeobachtungsphase bestand, nahmen 812 Kinder im Alter von 5–12 Jahren an 101 Prüfzentren in elf europäischen Ländern teil. Die Studie konnte folgendes zeigen:

  • GRAZAX® senkte den Anteil der Kinder effektiv, die Asthmasymptome entwickelten oder Asthmamedikamente einnahmen — ein Effekt, der ganzjährig beobachtet wurde und über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Therapieende erhalten blieb.

  • Je jünger die Kinder bei Einleitung der Therapie waren, umso höher war in der Nachbeobachtungsphase der Prozentsatz der Kinder, die keine Asthmasymptome entwickelten und bei denen keine Notwendigkeit zur Anwendung symptomatischer Asthmamedikamente bestand.

  • Der krankheitsmodifizierende Effekt von GRAZAX® gilt auch für Kinder mit allergischer Rhinokonjunktivitis.

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Erst Allergiker, dann Asthma? Soweit muss es nicht kommen: Je früher die SIT beginnt desto besser — ergab die GAP-Studie.

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Darüber hinaus bestätigte die GAP-Studie das günstige Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von GRAZAX®, das sich mit dem vorangegangener Untersuchungen deckte.

Der primäre Endpunkt der Studie — die Zeit bis zur erstmaligen Diagnose einer reversiblen Beeinträchtigung der Lungenfunktion — wurde nicht erreicht. Die GAP-Studie gab jedoch Hinweise darauf, dass eine angemessene Asthmadiagnose bei dieser speziellen Patientenpopulation nicht auf einer Beurteilung an einem einzigen Zeitpunkt basieren sollte. Stattdessen sollte die Grundlage der Diagnosestellung eine kombinierte klinische Beurteilung sein, die über einen längeren Beobachtungszeitraum erfolgt.