_ Atopische Dermatitis (AD) scheint bei Kindern häufiger aufzutreten, die in Regionen mit kalkhaltigem Leitungswasser aufwachsen und bei Kindern, die im Herbst oder Winter geboren wurden. Dänische Allergologen haben untersucht, ob es hierbei einen synergistischen Effekt gibt [Engebretsen KA et al. J Allergy Clin Immunol 2017; 139:1568–74]. Für die Studie griffen die Ärzte auf die Daten von 52.950 Kindern aus der DNBC(Danish National Birth Cohort)-Studie zurück. Diese wurden mit den Wasserhärten aus den jeweiligen Postleitzahlgebieten gematcht.

Die Gesamtprävalenz der AD innerhalb der ersten 18 Lebensmonate betrug 15 %. Die Prävalenz korrelierte dabei mit der Wasserhärte: In Regionen mit dem härtesten Wasser (≥ 30° dH) hatten 17,1 % der Kinder AD, in Regionen mit dem weichsten Wasser (4–8° dH) nur 13,5 %. Ebenfalls erhöht war die AD-Prävalenz bei Kindern, die im Herbst (17,1 %) oder Winter (16,2 %) geboren wurden. Der erste Teil der Ausgangshypothese wurde somit zwar bestätigt, es ließen sich jedoch keine Synergien nachweisen — das heißt, das AD-Risiko für „Winterkinder“, die in Regionen mit Kalziumkarbonat-reichem Wasser aufwuchsen, war nicht in zusätzlichem Maße erhöht.

Die Autoren empfehlen, die Haut von Neugeboren, die im Herbst oder Winter zur Welt kamen, mit Emollienzen zu unterstützen. In Regionen mit besonders hartem Wasser könnte eine frühzeitige Hautpflege ebenfalls sinnvoll sein, wenngleich es hierfür bislang keine Evidenz gibt.

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