figure 1

© saschanti / stock.adobe.com

_ Australische Forscher haben gezeigt, dass eine Hyposensibilisierung bei Erdnussallergien wohl langfristig funktioniert — zumindest im kleinen Rahmen. Die Allergologen hatten zunächst 18 Monate lang Kinder mit Erdnussproteinen und Milchsäurebakterien behandelt — „probiotic and peanut oral immunotherapy“ (PPOIT) heißt dieser Therapieansatz. Nach diesem Zeitraum betrug die Erfolgsquote 80 %. Nach vier Jahren führten sie nun eine Folgestudie durch, um den Langzeiteffekt zu messen [Hsiao KC et al. Lancet Child Adolesc Health 2017; https://doi.org/10.1016/S2352-4642(17)30041-X].

Die Versuchsteilnehmer wurden vier Jahre lang nach der PPOIT-Behandlung mit einem strukturierten Fragebogen analysiert. Gleichzeitig wurden bei Probanden ihre slgE- sowie slgG4-Werte gemessen und ihre Reaktion auf Erdnüsse mittels Pricktest untersucht. 16 von 24 therapierten Kinder (67 %) waren nach vier Jahren noch allergiefrei. Bei der Placebo-Kontrollgruppe war dies nur eines von 24 Kindern. Einen anaphylaktischen Schock hatte keiner der Teilnehmer erlebt.

Die Wissenschaftler kombinierten die Erdnussbestandteile mit dem Milchsäurebakterium Lactobacillus rhamnosus, da dieses die Darmflora unterstütze und Immunzellen aktiviere. Die aufgenommene tägliche Bakterienmenge war hochdosiert: Sie entsprach dem Inhalt von circa 20 Joghurtportionen pro Tag. Die Menge an Erdnussproteinen steigerten die Forscher sukzessive.

Als nächstes beabsichtigt das Team, die Wirksamkeit der Therapie bei einer größeren Gruppe zu testen. Zusätzlich wollen die Australier herausfinden, ob die zusätzliche Gabe von Milchsäurebakterien tatsächlich einen Zusatznutzen hat.