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_ Eier in der Kleinkindernährung werden hierzulande bislang eher mit Vorsicht betrachtet, wegen des Risikos einer Hühnereiweißallergie, die sich allerdings häufig auch wieder verwächst. In einer Studie sind US-Wissenschaftler nun aber gezielt der Frage nachgegangen, welchen Einfluss ein täglicher Eikonsum auf das gesundheitliche Gedeihen von Kleinkindern hat [Ianotti LL et al. Pediatrics 2017; 140: e20163459].

83 Kinder im Alter von sechs bis neun Monaten in einem ländlichen Bereich des ecuadorianischen Hochlands wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten täglich mit einem Hühnerei versorgt. Daraufhin wurden Größenentwicklung und Gesundheitszustand inklusive Allergien beobachtet. Die Daten wurden mit einer Gruppe von 80 Kindern ohne Nahrungsintervention verglichen.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Der Eikonsum wirkte sich günstig auf das Längenwachstum aus, Allergien wurden keine festgestellt. Das Risiko für Unterentwicklung wurde um 47 % reduziert, das Risiko für Untergewicht sogar um 74 %. Zugleich nahmen die Kinder der Interventionsgruppe weniger gesüßte Lebensmittel zu sich.

Die britische Wissenschaftlerin Prof. Mary Fewtrell vom Royal College of Paediatrics and Child Health äußerte sich überrascht, dass Eier nicht schon viel früher in solchen Ernährungsstudien genutzt worden seien. Sie weist allerdings auch darauf hin, dass Eier nur ein Bestandteil einer ausgewogenen, proteinreichen Ernährung sein könnten, nie vor einem Alter von vier Monaten gegeben werden sollten und generell bei Kindern nur in gut gekochter Form, um Infektionen zu vermeiden.