Reslizumab (Cinqaero®) von Teva ist ein IgG4k-Antikörper, der sich selektiv gegen Interleukin-5 (IL-5) richtet. Er reduziert die Zahl eosinophiler Granulozyten und ermöglicht so Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma bronchiale eine Verringerung der Exazerbationsfrequenz sowie die Verbesserung von Lungenfunktion und Lebensqualität.

Mit Reslizumab, dem ersten in Europa zugelassenen Antikörper gegen IL-5, haben sich die Möglichkeiten einer zielgerichteten, personalisierten Therapie von Patienten mit schwerem Asthma und Eosinophilie um eine Therapiestrategie erweitert. Reslizumab ist zugelassen als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma, das trotz hochdosierter inhalativer Glukokortikoide plus einem anderen Arzneimittel zur Erhaltungstherapie nur unzureichend zu kontrollieren ist. Reslizumab ist seit Januar 2017 in Deutschland erhältlich.

Die Zulassung von Reslizumab basiert auf drei placebokontrollierten Doppelblindstudien. In zwei identisch aufgebauten multizentrischen Phase-III-Studien erhielten insgesamt 953 Patienten mit moderatem bis schwerem, unkontrolliertem Asthma, einer Eosinophilenzahl von ≥ 400 Zellen/μl Blut und mindestens einer Exazerbation im Jahr 52 Wochen lang randomisiert Reslizumab oder Placebo zusätzlich zur bisherigen Standardtherapie. Die Daten ergaben mit dem IL-5-Antikörper eine Reduktion der Exazerbationsrate um 54 % im Vergleich zu Placebo. Gleichzeitig kam es bei der Reslizumab-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe zu einer signifikanten Verbesserung der Einsekundenkapazität (FEV1). Zudem verbesserte sich die Lebensqualität. Diese Effekte gingen mit einer hochsignifikanten Verringerung der Eosinophilenzahlen einher. Reslizumab erwies sich als gut verträglich und hatte ein mit Placebo vergleichbares Nebenwirkungsprofil.

Eine weitere Phase-III-Studie – 315 Patienten mit schwerem, unkontrollierten Asthma und Eosinophilie – bestätigte die Wirksamkeit und Sicherheit von Reslizumab.

Die Daten einer 16-wöchigen placebokontrollierten Phase-III-Studie mit 492 Patienten lassen darauf schließen, dass der größte klinische Nutzen bei Patienten mit schwerer Eosinophilie zu erwarten ist.

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