Für die Vereinheitlichung von Studien mit Allergenprovokationskammern empfiehlt eine Expertengruppe der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) unter anderem eine Validierung der Allergenexposition, einen Standardablauf der Exposition bei Dauer und Anzahl der Sitzungen, der Datenauswertung, der erfassten klinischen Symptomatik sowie der Ausstattung und Reinigung der Kammern. Außerdem sollte die Patientenauswahl sowohl hinsichtlich von Indikationen und Kontraindikationen als auch der Teilnehmerzahl begründet werden.

Möglicherweise gelingt es sogar, die Ergebnisse der Pollenkammeruntersuchungen mit denen der klinischen Feldversuche besser vergleichbar zu machen. Denkbar sind neuartige Studiendesigns wie Hybridstudien, in denen die Studienteilnehmer sowohl standardisiert als auch unter naturalistischen Bedingungen den Atemwegsallergenen ausgesetzt werden. Damit sollte es auch möglich sein, Pollenkammerstudien nicht nur wie bisher für die Studienphasen I und II heranzuziehen, sondern auch für konfirmatorische und zulassungsrelevante Phase-III-Studien. Das würde den bisher erheblichen Aufwand der klassischen (Langzeit-)Multicenterstudien reduzieren. Vor allem aber ließe sich mithilfe der Pollenkammerstudien der maximale Therapieeffekt ohne zusätzliche Bedarfsmedikation sowie der genaue Zeitpunkt des Therapieeintritts bestimmen. Diese wichtigen Variablen lassen sich mit Feldstudien nur näherungsweise festlegen.

Fazit: Mit der Harmonisierung von Methodik und Auswertung von Allergenexpositionskammerstudien könnte deren Potenzial in der Erforschung allergischer Atemwegserkrankungen und der Etablierung neuer Therapien noch besser genutzt werden.