Wie stark sind Sensibilisierungen gegen Katzen- und Hunde-Epithelien mit Asthmasymptomen assoziiert? Bisher konnte der Zusammenhang nicht quantifiziert werden. Eine Studie aus einer milben- und schimmelpilzfreien Gegend liefert jetzt Daten.
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Asthma ist stark mit einer Sensibilisierung gegen Innenraumallergene assoziiert. Die meisten bisher untersuchten Patientengruppen hatten jedoch Mehrfachsensibilisierungen gegen Milbe, Katze, Hund oder Alternaria-Spezies, sodass die Relevanz der einzelnen Allergene auf Inzidenz und Schwere von Asthmasymptomen unklar blieb. In der nordschwedischen Provinz Norrbotten mit ihren langen kalten Wintern und geringer Luftfeuchtigkeit kommen Milbe, Kakerlake und Alternaria nicht vor, weshalb die Norrbottener Einwohner ein hervorragendes Studienkollektiv für die quantitative Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Katze-Hund-Sensibilisierungen und Asthma bilden.
Im Rahmen einer seit Längerem laufenden prospektiven, populationsbasierten Studie wurden deshalb die Titer von spezifischem IgE gegen acht häufige In- und Outdoor-Allergene in den Seren von 963 jungen Erwachsenen im Alter von 19 Jahren analysiert und mit Angaben zu einem möglichen Asthma assoziiert. Sensibilisierungen gegen Katzen- und Hunde-Epithelien zeigten dabei die stärkste Assoziation zu Prävalenz, Schwere und Symptomhäufigkeit von Asthma. Von den 103 Betroffenen waren 50 bereits im Alter von unter 12 Jahren erkrankt. In Multivarianzberechnungen fand sich vor allem bei Fel-d-1- und Can-f-5-Sensibilisierungen eine starke Asthmaassoziation. Allerdings hatten die meisten Studienteilnehmer mit Asthma aktuell keine Katze zu Hause, Teilnehmer mit aktueller Katzenhaltung hatten sogar einen niedrigeren IgE-Antikörper-Titer. Von den Patienten, die sowohl mit zwölf als auch mit 19 Jahren unter Asthmasymptomen litten, hatten 48 % niemals mit Hund oder Katze zusammengelebt. Bei einem Teil der Studienteilnehmer mit einer Asthma-Neudiagnose zwischen zwölf und 19 Jahren war keine Sensibilisierung gegen irgendeines der acht getesteten Aero-Allergene nachweisbar.
Fazit: Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einer nordschwedischen Provinz, in der weder Milben noch Alternaria-Spezies vorkommen, sind hohe Titer von Katzen- und Hunde-spezifischem IgE der stärkste Prädiktor für Prävalenz und Schwere von allergischem Asthma. Sensibilisierung und Symptomatik sind aber nicht zwangsläufig mit Katzen- oder Hundehaltung im eigenen Haushalt zu irgendeinem Lebenszeitpunkt assoziiert, vielmehr scheint eine aktuelle Tierhaltung zu schützen.
Literatur
Perzanowski MS et al. Relevance of specific IgE antibody titer to the prevalence, severity, and persistence of asthma among 19-year-olds in northern Sweden. J Allergy Clin Immunol 2016; 138: 1582–90
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Kreutzkamp, B. Sensibilisierung gegen Katze und Hund erhöht Asthmarisiko deutlich. Allergo J 26, 10 (2017). https://doi.org/10.1007/s15007-017-1291-2
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