_ Fast jedes vierte Schulkind in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern leidet unter Allergien, dabei trifft es zunehmend Kinder, die auf dem Land leben. Das zeigen erste Ergebnisse eines „Kinderreports“ der AOK Nordost. Bemerkenswert findet das Gesundheitswissenschaftliche Institut Nordost (GeWINO) der AOK Nordost, dass die Zahl der Allergiker unter den Schulkindern in den Städten und Ballungsräumen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern leicht zurückgeht, während im ländlichen Raum innerhalb der vergangenen zehn Jahre ein Anstieg der Fälle zu beobachten ist: Seit 2006 ist der Anteil von Schulkindern mit Allergien im ländlich geprägten Mecklenburg-Vorpommern um 3,2 % und in Brandenburg um 0,8 % gestiegen. In Berlin ist ihr Anteil dagegen um 1,4 % gesunken. Warum auf dem Land die Zahl der Allergiker zunimmt, hängt laut AOK Nordost wahrscheinlich damit zusammen, dass auch jenseits von Ballungsgebieten Buben und Mädchen sich nicht mehr in jede Dreckpfütze setzen und auf dem Misthaufen herumturnen.

Laut Mitteilung variiert die Allergiehäufigkeit zwischen den Landkreisen und Stadtbezirken in Nordost zwischen 18 % und fast 28 %. Häufigste Erkrankung ist Neurodermitis (9,2–11,3 %), gefolgt von der allergischen Rhinitis (8–9,2 %).

Für den ersten Kinderreport hat das GeWINO mit Unterstützung von Prof. Susanne Lau von der Berliner Charité die ambulanten Diagnosen von mehr als 125.000 Schulkindern im Alter von sechs bis 16 Jahren aus Berlin, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern aus den Jahren 2006 und 2015 verglichen. Dabei wurden 53 ICD-Codes Diagnosen unter dem Begriff „Allergie“ zusammengefasst und kategorisiert.