_ Warnhinweise wie „kann Spuren von ... enthalten“ auf Verpackungen von verarbeiteten Lebensmitteln sollen den Verbraucher vor potenziellen Allergenen warnen. Wenn Angaben und tatsächlich enthaltene Allergene aber nicht übereinstimmen, kann das dazu führen, dass Allergiker zum einen unnötige Diäten oder zum anderen Risiken eingehen. Mit einer Umfrage in 16 Ländern wurde erörtert, wie die jeweiligen Betroffenen mit den Warnhinweisen in ihrem Land umgehen [Marchisotto et al. Allergy 2016;71:1081–5].

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44 % der befragten Japaner würden Produkte kaufen, die Allergenkonzentrationen enthalten, die keine allergische Reaktion auslösen können. Nur 14 % der Italiener und 16 % der Spanier wären dazu bereit. Auf die Frage, ob sie Lebensmittel kaufen würden, die nur eine milde Reaktion auslösen, antworten in allen Ländern deutlich weniger mit Ja. Wieder waren die Japaner mit 15 % am risikofreudigsten und die Spanier mit 1 % und Italiener mit 2 % am vorsichtigsten. Der Warnhinweis „kann Allergen enthalten“ hält nur 47 % der Südafrikaner, aber 94 % der Spanier vom Kauf ab. Beim vorsichtiger formulierten „kann Spuren von Allergen enthalten“ greifen 67 % der Neuseeländer zu, aber nur 14 % der US-Amerikaner. 72 % der Japaner und lediglich 20 % der Spanier würden ein Produkt kaufen, dass aus einer Produktion stammt, in der auch allergenhaltige Lebensmittel verarbeitet werden.

Offenbar trauen die Menschen den Warnhinweisen in ihren Ländern unterschiedlich stark. Die Autoren plädieren für einheitliche und verlässliche Warnhinweise, um allen Betroffenen die Entscheidung zu erleichtern.