_ In früheren Studien, unter anderem in Großbritannien und Japan, konnte gezeigt werden, dass je härter das Leitungswasser ist, desto häufiger erkranken die Kinder in der entsprechenden Region an atopischer Dermatitis (AD). Britische Wissenschaftler haben nun erstmals die Korrelation von Wasserhärte und AD bei drei Monate alten Säuglingen untersucht – einem Alter, in dem sich etwa jeder zweite Krankheitsfall klinisch manifestiert [Perkin M et al. J Allergy Clin Immunol 2016;138:509–16]. Hierzu wurden 1.302 Säuglinge auf AD untersucht sowie auf eine Mutation im Filaggrin-Gen gescreent. Zusätzlich wurden der Kalk- und Chlorgehalt bei Wasserversorgern angefragt. Anhand von Postleitzahlen wurden die ermittelten Werte eingeordnet.

24,3 % aller Kinder entwickelten eine AD. Dabei zeigte sich ein klarer Zusammenhang von Wasserhärte und AD. In Regionen mit weichem und chlorarmen Wasser waren nur 18,7 % der Kinder betroffen, in Gebieten mit hartem Wasser (unabhängig vom Chlorgehalt) 27,6–27,9 %. Auch der transepidermale Wasserverlust war in Regionen mit kalkreichem Wasser signifikant erhöht – jedoch nur bei Kindern mit Mutation im Filaggrin-Gen.

figure 1

Riskantes Vergnügen?

© famveldman / fotolia.com

Unklar ist, ob Kalk einen direkten Einfluss auf die Barrierefunktion der Haut hat, oder ob er indirekt über eine Alkalisierung des Wasser-pH-Werts wirkt. Die Forscher wollen als nächstes in einer Interventionsstudie untersuchen, welchen Einfluss die konsequente Verwendung eines Wasserenthärters ab der Geburt bei Hochrisikokindern hat.