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© (2) J. Staiger

Zum 29. Mal fand vom 11. bis zum 14. September 2013 der Kongress „Fortschritte der Allergologie, Dermatologie, Pneumologie und Immunologie“ in Davos statt, der von der Haut- und Allergieklinik am Biederstein der Technischen Universität München zusammen mit CK-CARE (Christine Kühne — Center for Allergy Research and Education) organisiert wurde. Wesentliches Merkmal dieser Tagung war die praktische Ausrichtung — Tagungsleiter Prof. Dr. Dr. Johannes Ring, München, sagte: „Sie werden hier in den Vorträgen, Seminaren, Kursen und Workshops etwas finden, was Sie bereits am kommenden Montag in Ihrer Praxis für die Patienten sinnvoll umsetzen können!“

Von Asthma bis Notfallmedizin

Die Tagung begann jeden Morgen mit Fallvorstellungen ausgewählter Krankheitsbilder mit Diskussion. Am Nachmittag verteilten sich die über 220 Teilnehmer dann auf kleinere Gruppen und konnten an interaktiven Seminaren und Workshops mit praktischen Übungen teilnehmen. Die Seminare behandelten wichtige Themen wie die Therapie von schwerem Asthma, die allergenspezifische Immuntherapie, neue Therapien, Kinderdermatologie, Juckreiz sowie das Thema „Haut in Flammen“. Ein spezielles Seminar galt der Notfallmedizin: Hier konnten die aktuellen Therapiemaßnahmen bei der lebensbedrohlichen Anaphylaxie vorgestellt und geübt werden. Ferner wurden Akupunktur bei allergischen Erkrankungen und Ernährungstherapie angeboten.

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Preisverleihung in Davos: Stephan Weidinger (Mitte), Kiel, erhielt den Kanert-Preis — überreicht von Johannes Ring (rechts) und Horst Kanert.

© (2) J. Staiger

Eröffnungsansprache und Kanert-Preis

In seiner Eröffnungsansprache wies Ring auf die Schwierigkeiten hin, die durch die Schließung der Hochgebirgsklinik auf viele Patienten und Mitarbeiter zukommen werden. Es sei erschütternd, wie eine 113 Jahre alte Tradition durch schnödes kurzfristiges Profitstreben ausgelöscht werde. In den vergangenen Jahrzehnten haben Tausende von Patienten dort Linderung, richtungsweisende Verbesserung ihrer chronischen Krankheit oder Heilung gefunden. Dieses Angebot besteht nun nicht mehr.

Den Festvortrag „Kontakte und Konsequenzen — wie es uns unter die Haut geht!“ hielt Prof. Dr. Tilo Biedermann aus Tübingen.

Ein weiteres Highlight des Fortbildungskongresses in Davos war die Feier des 20-jährigen Bestehens der Kanert-Stiftung mit Verleihung des Kanert-Preises für Allergieforschung (vgl. Foto links). Der Preis ging an Prof. Dr. Stephan Weidinger aus Kiel für ein Projekt zu epigenetischen Untersuchungen bei eineiigen Zwillingen mit atopischem Ekzem.

Rahmenprogramm nicht nur für Allergologen

Parallel zum eigentlichen Kongress fanden verschiedene Rahmenveranstaltungen statt. Darunter war z. B. das „Team-Treffen“ der CK-CARE-Mitarbeiter aus den fünf Forschungsbereichen. Außerdem gab es das Seminar „Praktische Tipps zur Hautpflege bei empfindlicher Haut und Neurodermitis“ für medizinische Assistenzberufe sowie das Seminar „Basiswissen Allergie“ mit praktischen Übungen für Hausärzte und Primärversorger. Im kombinierten „Train-the-Trainer Seminar“ konnte die Zertifizierung als Asthma-, Neurodermitis- oder Anaphylaxie-Trainer mit Basis-Trainer-Kompetenz erlangt werden.

Die Teilnehmer und Redner kamen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol, sodass man von einem „Vier-Länder-Treffen“ der klinischen Allergologie sprechen konnte.