Ein Therapiestart innerhalb der Pollensaison bietet eine Reihe von Vorteilen: Zum einen erscheint der Patient mit seinen Beschwerden und ist hoch motiviert, eine Therapie durchzuführen. Zum anderen kann sofort die kausale Therapie gestartet werden, erklärte Prof. Dr. Ludger Klimek, Wiesbaden. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen startete in der Saison 2012 die INSIDE-Studie („Intraseasonal Specific Immunotherapy with Depiquick® Birch“).

Als weltweites Novum untersuchte INSIDE erstmals bei einer intrasaisonalen Aufdosierung die Sicherheit der Verabreichung der ersten Maximaldosis am ersten Tag und die Gabe aller sechs Maximaldosen in fünf Wochen. Das Studiendesign war doppelblind, randomisiert und placebokontrolliert. 202 Patienten nahmen teil, die entweder Placebo erhielten oder das Prüfpräparat Depiquick® Birke, ein depigmentiertes Allergoid, das aufgrund des speziellen Aufreinigungsverfahrens die Gabe hoher Allergendosen in kurzer Zeit bei hoher Sicherheit erlaubt.

Als primärer Endpunkt wurde der kombinierte Symptom- und Medikationsscore (SMS) auf Grundlage der primären Expositionszeit gegenüber Birkenpollen festgelegt. Zur Erfassung der Symptome und der Medikation erhielten die Patienten ein Smartphone als eDiary. Die automatisierte Erinnerung zum Ausfüllen des eDiary erhöht die Konstanz der Eintragungen und erlaubte die Kontrolle der Teilnahme-Adhärenz, berichtete Klimek.

Die INSIDE-Studie bestätigte erstmals die Sicherheit einer komplett intrasaisonal verabreichten Kurzzeitimmuntherapie. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Beobachtungsdauer bzw. die Birkensaison zu kurz ist, um Veränderungen bezüglich der Wirksamkeit in der untersuchten Therapiesaison zu detektieren. Die Daten zeigen jedoch bereits signifikante immunologische Reaktionen durch die Kurzzeittherapie mit Depiquick® Birke. INSIDE könne somit zu einem Umdenken in der bisherigen Praxis der extrasaisonalen Einleitung der SCIT führen, so Klimek.