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Einen pathogenen Effekt von Umweltschadstoffen nachzuweisen ist schwierig. Hoek und Kollegen aus den Niederlanden ist es gelungen.

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Der Einfluss einer chronischen Feinstaubexposition auf die Lungengesundheit von Kindern ist in mehreren Studien untersucht worden — wobei die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfielen. Für die vorliegende Auswertung wurden Daten mehrerer epidemiologischer Studien aus zwölf Ländern in Nordamerika und Europa herangezogen. Analysiert wurden Fragebogendaten zur Beschwerdesymptomatik von 45.788 Kindern. Bei etwa der Hälfte der Patienten lagen auch Lungenfunktionswerte vor.

Die höchsten Feinstaubkonzentrationen (Partikelgröße unter 10 μm) wurden in den osteuropäischen Ländern nachgewiesen. Nach Adjustierung für diverse Störfaktoren ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen chronischer Feinstaubbelastung und den Symptomen Auswurf sowie morgendlicher Husten. Der Zusammenhang zur Arztdiagnose Bronchitis, zu nächtlichem Husten und zu Heuschnupfen war ebenfalls noch schwach signifikant positiv. Es ergab sich aber keine Beziehung zwischen der PM10-Exposition und der Entwicklung eines Asthmas oder der Verschlechterung der Lungenfunktion.

Fazit: Daten der PATY-Studie (Pollution and the Young) wurden schon früher publiziert. Diese belegten den Zusammenhang zwischen einer NO2-Exposition und Atemwegssymptomen. In Subanalysen wurde eine additive Wirkung einer NO2- und einer SO2-CO-Exposition auf den PM10-Effekt ausgeschlossen.

Zusammenfassend zeigt die PATY-Studie vor allem, wie schwierig es ist, überhaupt einen pathogenen Effekt der Umweltbelastung nachzuweisen. Denn zum einen werden hierfür sehr große Kohorten benötigt, zum anderen ist das errechnete Risiko selbst bei den positiven Assoziationen gering. Schließlich errechnete sich kein Effekt auf die Lungenfunktion. Diese Problematik spiegelt sich auch in der heterogenen Aussage verschiedener anderer Studien zur Frage nach der pathogenen Rolle der Feinstaubbelastung wider.