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Ist die Plasmatherapie eine Alternative zur Standardbehandung chronischer Wunden? Wo liegen die größten Herausforderungen? MMW sprach dazu mit einem Experten in diesen Fragen, Univ.-Prof. Dr. med. Steffen Emmert, Rostock.
MMW: Die Plasmatherapie zur Behandlung chronischer Wunden wird seit Jahren erfolgreich erprobt. Warum hat sich das Verfahren noch nicht durchgesetzt?
Prof. Steffen Emmert: Wir stehen hier gerade an der Schwelle zum Routineeinsatz, nachdem bereits eine S2k-Leitlinie zum therapeutischen Einsatz von kaltem Plasma publiziert wurde. Derzeit klärt eine randomisierte, kon-trollierte Erprobungsstudie, ob Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden von einer Kaltplasmabehandlung profitieren, wenn die Standardbehandlung bei ihnen erfolglos bleibt. Das Studiendesign hat der Gemeinsame Bundesausschuss G-BA vorgegeben.
MMW: Beurteilen Sie eine künftige Behandlung mit plasmaaktivierten Gels in Wundauflagen als Alternative zur bisherigen Versorgung von chronischen Wunden?
Emmert: Die im Beitrag beschriebene Studie zeigt ermutigende Ergebnisse. Allerdings ist auch Kritik angebracht, denn ist wird nicht deutlich, was neben H2O2 für die Wirkung verantwortlich ist. Auf welche genauen Gelkomponenten kommt es an? Das gilt es noch herauszuarbeiten.
MMW: Wo liegen die größten Herausforderungen bei der Therapie von chronischen Wunden wie z. B. von Fußulzera?
Emmert: Die größte Herausforderung besteht sicher darin, Betroffene bei der Stange zu halten. Sie müssen kontinuierlich ambulant wie stationär in Wundnetzwerken betreut werden. Dazu müssen immer wieder Behandlungstermine mit ihnen vereinbart werden.
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Patzer, KH. „Der Routineeinsatz rückt näher“. MMW Fortschr Med 166, 17 (2024). https://doi.org/10.1007/s15006-024-3823-5
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