Wie wirkt sich das Schlafverhalten auf Gehör und Visus aus? In einer Longitudinalstudie sind chinesische Forscher diesen Fragen nachgegangen.

Wie lange ein Mensch schläft, wirkt sich z. B. auf sein Risiko für kognitive Störungen, Depression und reduzierte Muskelkraft aus. Daneben scheint eine suboptimale Dauer des Schlafs den Gehör- und den Sehsinn älterer Menschen zu beeinträchtigen.

Mediziner aus Bengbu haben dieses Pro-blem anhand der Daten von knapp 3.600 Personen, rund drei Viertel von ihnen im Alter zwischen 65 und 84, untersucht.

Gemäß ihrem Schlafverhalten wurden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt: Kurz- (< 7 Stunden/Tag), Normal- (7-8 Stunden) und Langschläfer (≥ 9 Stunden). Die Schlafdauer korrelierten die Forscher mit Gehör- und Sehbeeinträchtigungen.

37,3% der Probanden wiesen einen beeinträchtigten Visus, 30,2% eine Schwächung des Gehörs auf. Bei 14,6% lag eine doppelte sensorische Beeinträchtigung vor. In der Gegenüberstellung hatten ältere Menschen aus der Gruppe der Langschläfer ein um 14% erhöhtes Risiko für beeinträchtigtes Sehen und ein ebenfalls um 14% erhöhtes Risiko für eine doppelte sensorische Behinderung.

Wer von einer ursprünglich normalen Schlafdauer zu kurzem oder langem Schlaf wechselte, erhöhte im Vergleich zu dauerhaften Normalschläfern sein Risiko für sensorische Störungen, und zwar um 20% bzgl. des Visus, 26% bzgl. des Hörens und 54% bzgl. doppelter Beeinträchtigung. Wer schon zu Beginn der Studie mit < 7 Stunden Schlaf/Tag auskam, war nicht von Schwächungen seiner Sinne betroffen, dauerhafte Kurz- oder Langschläfer hingegen schon, und zwar mit einem Risikoplus von 25%, 34% und 67% für gestörtes Sehen, Hören oder beides.

Quelle: Yang L et al. Front Public Health 2024; https://doi.org/10.3389/fpubh.2024.1329134