Die jüngsten Hochrechnungen aus Abrechnungsdaten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) zur Diagnose „alkoholabhängig” zeigen einen bundesweiten Anstieg von rund 4% bei Männern und gut 2% bei Frauen im Vergleich zu 2017. Allerdings ist zu beachten, dass die Daten nicht zeigen, ob eine entsprechende Diagnose von Ärzten heute eventuell eher gestellt wird als in früheren Jahren. Rückschlüsse auf die Zahl der Alkoholabhängigen insgesamt - also auch ohne eine ärztliche Diagnose - lassen sich also nur bedingt ziehen.

Anteilsmäßig am meisten betroffen waren der Studie zufolge im Jahr 2022 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,35% der Bevölkerung, gefolgt von Bremen (2,28%), Berlin (2,14%) und Sachsen (2,13%). Nach Süden hin nehmen die Anteile ab. Die wenigsten Alkoholabhängigkeitsdiagnosen gab es in Hessen mit 1,51%, in Baden-Württemberg (1,50%) und in Rheinland-Pfalz (1,45%).

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung tranken zuletzt etwa 1,4 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren missbräuchlich viel Alkohol, etwa 1,6 Millionen gelten als alkoholabhängig. Jährlich werden ca. 20.000 Todesfälle bundesweit auf hohen Alkoholkonsum zurückgeführt.

Mit Alkoholsucht ambulant oder stationär behandelt werden nach den Barmer-Daten vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte. So sei unter den 55- bis 64-Jährigen bei rund 303.000 Männern und bei rund 116 000 Frauen eine Alkoholsucht diagnostiziert worden.

Quelle: Barmer, Pressemeldung 22.01.2024; https://go.sn.pub/BtCldV