Studie gibt Entwarnung -- Semaglutid zur Anwendung bei Adipositas stand unter dem präliminären Verdacht, Suizidgedanken herbeizuführen - zu Unrecht, wie eine retrospektive Kohortenstudie aus den USA nahelegt. Zuletzt hatten Berichte über Selbsttötungsgedanken europäische Zulassungsbehörden dazu veranlasst, Untersuchungen einzuleiten.
Die aktuelle Studie bestätigt den Verdacht nicht. Im Gegenteil: Adipöse Patientinnen und Patienten, die Semaglutid einnahmen, hatten ein signifikant geringeres Risiko für Suizidgedanken als Kontrollpersonen, die andere Wirkstoffen einnahmen (0,11% vs. 0,43%). In der Studie mit 52.783 Personen wurden in sechs Monaten unter Semaglutid keine Suizidversuche gemeldet, in der Vergleichsgruppe hingegen 14.
Eine weitere Analyse wurde in einer anderen Kohorte mit rund 1,5 Millionen Menschen mit Diabetes ohne Freitodgedanken in der Vorgeschichte durchgeführt. Hier zeigte sich für Semaglutid ein um 64% geringeres Risiko für Suizidgedanken im Vergleich zu Personen, die andere Antidiabetika einnahmen.
Quelle: Wang W et al. Nature Medicine. 2024;30:168-76