„Jede COVID-19-Infektion beschleunigt den Alterungsprozess“, so Prof. Andreas Jacobs, Chefarzt Geriatrie der Johanniter-Kliniken Bonn, und verwies auf vaskuläre Schäden infolge von Inflammationsprozessen, die kognitiven Einschränkungen und Demenz Vorschub leisten. Angesichts dieses Szenarios seien antivirale Therapien frühzeitig abzuwägen, insbesondere für Ältere ab 65 Jahren und/oder mit inkomplettem Impfschutz.

Mit Nirmatrelvir ist ein antiviraler Wirkstoff zur Behandlung von COVID-19 verfügbar, der die Replikation des Virus während der Proteolyse hemmt. Die gleichzeitige Gabe einer niedrigen Dosis Ritonavir hemmt den Abbau von Nirmatrelvir und sorgt so für eine ausreichende Wirkkonzentration. Beide Substanzen sind unter dem Handelsnamen Paxlovid™ als weiße und rosa Tabletten - zusammen verpackt - erhältlich.

Sinnvoll ist der Einsatz allerdings nur frühzeitig: Die AWMF-S3-Leitlinie zur Therapie von COVID-19 empfiehlt die Gabe von Nirmatrelvir/Ritonavir in den ersten 5 Tage nach Symptombegin für Erwachsene mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf [1].

Quellen: [1] AWMF S3-Leitlinie - Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19; Symposium „Infektanfälligkeit im Alter“ im Rahmen des 35. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Frankfurt am Main, 14. September 2023 (Veranstalter: Pfizer)