Depressionen, Magen-Darm-Erkrankungen oder kardiovaskuläre Probleme sind häufige Komorbiditäten der Migräne und können die Behandlung erheblich beeinflussen. Vorteile kann die Migränetherapie mit dem CGRP-Antikörper Fremanezumab (Ajovy®) bieten.

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Prof. Zaza Katsarava, Chefarzt am Christlichen Klinikum Unna, nannte als Beispiel einer häufigen Komorbidität das das gemeinsame Auftreten von Migräne und Depressionen. Die Daten der randomisierten, placebokontrollierten Phase-IV-Doppelblind-Studie UNITE sprechen dafür, dass die Therapie mit Fremanezumab bei Patientinnen und Patienten mit chronischer oder episodischer Migräne und komorbider Depression auch einen günstigen Effekt auf die depressive Symptomatik hat [1].

Therapie auch bei CED möglich

„Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Übelkeit und Erbrechen, sind typische Begleiterscheinungen der Migräne“, so Dr. Steffen Nägel vom Universitätsklinikum Essen. Zudem treten bei Menschen mit Migräne häufig chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) auf. Das Neuropeptid CGRP reguliert auch verschiedene Funktionen im Gastrointestinaltrakt. Nach den Worten von Nägel liegen für Fremanezumab bisher keine Hinweise auf gastrointestinale Nebenwirkungen vor, sodass die Anwendung des CGRP-Antikörpers auch bei CED möglich ist.

Bei Menschen mit Migräne und kardiovaskulären Risikofaktoren weist Fremanezumab ebenfalls ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil auf. In Phase-III-Studien war die Rate kardiovaskulärer Nebenwirkungen unter der Migräneprophylaxe mit Fremanezumab vergleichbar mit Placebo - unabhängig davon, ob die Teilnehmenden kardiovaskuläre Risikofaktoren oder manifeste Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen.

Quellen: [1] Minen MT et al. Neurol Neurosurg Psychiatry. 2016;87: 741-9; Symposium „CGRP & die Relevanz der Komorbiditäten für die Migräneprophylaxe“, im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses, Mannheim, 19. Oktober 2023 (Veranstalter: Teva)