Halsschmerzen als Symptom verschiedener Erkrankungsbilder gehören in der Hausarztpraxis zum Alltag und machen einen wesentlichen Teil der Konsultationsgründe aus. Obwohl Halsschmerzen in der überwiegenden Zahl viral bedingt sind, werden in vielen Fällen dennoch Antibiotika verschrieben. Aufgrund von Nebenwirkungen und der potenziellen Entwicklung von Resistenzen muss diese Vorgehensweise kritisch hinterfragt werden. Aus diesem Grund beleuchtet Frau Dr. Draut in ihrem Artikel die verschiedenen Ursachen von Halsschmerzen und geht auf unterschiedliche Therapieoptionen differenziert ein (ab S. 44).

Auch Beschwerden im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen sind häufige Gründe für einen Besuch in der Hausarztpraxis. So führt eine chronisch verstopfte Nase zu nächtlicher Mundatmung mit der Folge trockener Schleimhäute, rezidivierender Pharyngitiden und der langfristigen Verwendung abschwellender Nasensprays. Auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der Diagnostik, aber auch der Therapie einer chronisch obstruierten Nase geht Frau Dr. Kau-Perkins im zweiten Artikel dieses Schwerpunkts ein (ab S. 49).

Mit zunehmendem Altersdurchschnitt unserer Bevölkerung steigt die Anzahl an Patientinnen und Patienten, welche sich mit Schluckstörungen in Ihrer Praxis vorstellen. Die Auslöser sind vielfältig und die Symptome können durch Begleiterkrankungen weiter verstärkt werden. Neben einer reduzierten Lebensqualität resultieren aus Schluckstörungen Mangelernährung oder Folgeerkrankungen wie Pneumonien. Frau Dr. Kainz gibt einen Überblick über den aktuellen Stand in Diagnostik und Therapie (ab S. 52).

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

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Prof. Dr. med. Dr. h. c. Martin Canis

Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum der Univ. München (LMU)