Indikation Herzinsuffizienz -- Schon lange steht fest, dass ein implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD) einen plötzlichen Herztod bei Menschen mit Herzinsuffizienz häufig verhindert. Dies zeigen Resultate des Sudden Cardiac Death in Heart Failure Trial (SCD-HeFT) aus dem Jahr 2005 sehr eindrucksvoll: Im Vergleich zu Placebo sank die Vier-Jahres-Sterblichkeit um 23%.

figure 1

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Gerade bei älteren Menschen gibt es jedoch Zweifel, ob sich der relativ teure Eingriff bei einem hohen konkurrierenden Sterberisiko durch andere Krankheiten lohnt. Als geeigneten Parameter für die Abwägung dieser Entscheidung in der Praxis sieht ein Team aus Texas die die Gebrechlichkeit. Sie gehe in der Regel mit einer hohen Zahl von Begleiterkrankungen, einer geringen physiologischen Reserve und einer geringen Lebenserwartung einher.

Um ihre Hypothese zu überprüfen, analysierten die Forschenden erneut die SCD-HeFT-Daten und stratifizierten die Teilnehmenden dabei nach Gebrechlichkeit. Ergebnis: Die gebrechlichsten 50% der Stichprobe hatten keinen signifikanten Nutzen von der ICD-Implantation.

Für die Beurteilung der Gebrechlichkeit verwendete das Team den Rockwood Frailty Index, der auf 37 Angaben zu Defiziten und Erkrankungen basiert. In der fitteren Hälfte war die Sterblichkeit mit ICD signifikant um 46% geringer als unter Placebo, in der gebrechlichen hingegen nichtsignifikant um 14% reduziert. Der Schwellenwert liegt den Daten zufolge bei einem Wert von 0,42 auf dem von 0-1 reichenden Index.

Quelle: J Am Coll Cardiol HF 2023; doi: 10.1016/j.jchf.2023.06.009