Obwohl der Affenpocken-Ausbruch inzwischen als beendet gilt, ist das Mpox-Virus nicht inaktiv geworden. Daher sollten Risikogruppen immunisiert werden, erklärte Prof. Christoph Spinner, Technische Universität München.

Übertragen werden Mpox-Viren primär durch direkten Erregerkontakt, z. B. infizierte Körperflüssigkeiten, aber auch durch Aerosole. Mehr als zwei Drittel der während des letzten globalen Ausbruchs beobachteten Erkrankungen wurden durch Sexualkontakte übertragen. Betroffen waren überwiegend jüngere Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).

Bei schwerem Verlauf und/oder Risikofaktoren ist der antivirale Wirkstoff Tecovirimat verfügbar, der die symptomatische Phase der Affenpocken verkürzen kann. Er wird aus der Notfallreserve des Bundes über das Katastrophenabwehrsystem "rescEU" nach einem entsprechenden Antrag bereitgestellt.

In der EU ist für Erwachsene zum Schutz vor Mpox ein Pocken-Impfstoff der 3. Generation (Imvanex®) zugelassen, der 2 × im Mindestabstand von 28 Tagen subkutan injiziert wird. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aktuell eine präventive Impfung für MSM mit häufigem Partnerwechsel, für Laborpersonal sowie eine postexpositionelle Impfung bis zu 14 Tage nach Kontakt mit einem Infizierten.

Quelle: Meet-the-Expert "Update Mpox: Welche Chancen bieten Impfungen?", 28. Juni 2023 (Veranstalter: Bavarian Nordic)