Die europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfiehlt in ihrer Leitlinie von 2021 für die medikamentöse Behandlung der symptomatischen chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) eine 4-Säulen-Therapie mit ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI), Betablocker, Mineralkortikoid-Rezeptor-Antagonist (MRA) und SGLT2-Hemmer. Dabei kann der ARNI Sacubitril/Valsartan (Entresto®) jetzt auch direkt für Neueinstellungen alternativ zum ACE-Hemmer eingesetzt werden.

Bei stationären Patientinnen und Patienten sollte die 4-Säulen-Therapie bereits in der Klinik begonnen werden. "Dann profitieren die Betroffenen bereits nach einem Monat von einer Reduktion der Eventrate", betonte Prof. Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Saarland.

Wichtig sei es auch, alle vier Medikamente möglichst rasch auf die jeweilige Zieldosis zu titrieren: "Jüngere Patienten gewinnen durch einen frühe und konsequent auftitrierte 4-Säulen-Therapie statistisch gesehen rund sechs Lebensjahre" sagte Böhm mit Verweis auf eine entsprechende Metaanalyse [1].

Quellen: [1] Vaduganathan M et al. Lancet. 2020;396:121-8; 7. Kardiologentage Plus Berlin 2023, Berlin, 5./6. Mai 2023 (Veranstalter: Novartis)