Zoster-Erkrankungen sind keine Bagetelle. Nahezu jeder Zoster-Patient hat klinisch signifikante Schmerzen, zwei Drittel starke Schmerzen, also einen Wert von 7 oder mehr auf der Skala von 0-10, und 15% sogar schlimmste Schmerzen, also einen Wert von 10, berichtete Dr. Silvia Maurer, niedergelassene Anästhesiologin in Bad Bergzabern. Die Schmerzen beeinträchtigen extrem die Lebensqualität, jeder zweite Betroffene schläft schlecht, und bei jedem dritten ist die Lebensfreude eingeschränkt.

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Eine postherpetische Neuralgie tritt in 10-15% der Fälle auf. Die neuropathischen Schmerzen persistieren mehr als 90 Tage nach Auftreten der Hauteffloreszenzen.

Gefahr von Hör- und Sehverlust

An weiteren Komplikationen nannte Maurer den Zoster ophthalmicus, bei dem es zum Sehverlust kommen kann, sowie den Zoster oticus mit der Gefahr des Hörverlusts, der mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlagfall assoziiert ist.

Der rekombinante Zoster-Impfstoff Shingrix bietet einen Schutz vor Gürtelrose von rund 90% im Zeitraum von zehn Jahren nach der Impfung mit zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Insitut (STIKO) empfiehlt die Zoster-Impfung für alle Personen ab 60 Jahren und ab 50 Jahren bei Grundkrankheiten wie Diabetes, COPD, rheumatoider Arthritis oder Immundefizienz bzw. -suppression. Die Zoster-Impfung kann zusammen mit der Influenza- oder Pneumokokken-Impfung erfolgen. Aktuell liegt die Impfrate nur bei etwa 10%, sagte Maurer.

Quelle: Online-Fachpressegespräch "Herpes zoster - nur eine Frage der Therapie?", 23. August 2023 (Veranstalter: GSK)