Ein Regierungsexperte sorgte Anfang September mit einer öffentlichen Äußerung für hochgezogene Augenbrauen: Notfallsanitäter sollen bald gewisse hausärztliche Tätigkeiten ausüben können.

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© Sebastian Drolshagen / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Soll er die Versorgungslücke stopfen?

Ventiliert wurde der Vorschlag von Prof. Rajan Somasundaram, Leiter der Notfallmedizin am Campus Benjamin Franklin der Charité, bei der Vorstellung der neuen Empfehlungen der Regierungskommission für die Krankenhausversorgung. Gerade auf dem Land könne es sich lohnen, Notfallsanitäter in Bachelor- und Masterstudiengängen weiterzuqualifizieren und mit einer fachgebundenen Heilkundeerlaubnis auszustatten.

MMW-Kommentar

Schaut man sich die aktuelle Stellungnahme der Kommission im Detail an, findet man allerdings keine Erwähnung der Hausarztmedizin; hier geht es um den Rettungsdienst. Trotzdem lässt sich nicht ignorieren, dass Überlegungen, Leistungen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wegzudelegieren, gerade politisch en vogue sind. Genannt seien der "Gesundheitskiosk" oder das Impfen in Apotheken.