Wer im Alter von 80 und darüber noch über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügt, gilt als Super-Ager. Eine Studie hat sich dieser Gruppe gewidmet.

Medikamente können sich auf die kognitiven Fähigkeiten auswirken, sie geben zudem Auskunft über den Gesundheitszustand derjenigen, die sie einnehmen - und womöglich also auch darüber, ob jemand im Alter jung geblieben ist.

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© andreaobzerova, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

In diesem Sinne hat sich eine US-Arbeitsgruppe Zugang zu den Arzneischränkchen von 142 Personen im Alter von 80 plus verschafft, 96 davon Super-Ager. Diese verfügen über ein episodisches Gedächtnis, das ebenso leistungsfähig oder gar exzellenter ist, als jenes von 50- bis 65-Jährigen. Zudem besitzen sie mindestens altersdurchschnittliche Fähigkeiten in anderen kognitiven Bereichen.

Ziel war es herauszufinden, ob und wie sich die Medikationspläne der Super-Ager von jenen der Kontrollgruppe - kognitiv durchschnittlich leistungsfähige Senioren - unterscheiden.

Ergebnis: Unterschiede im Medikamentengebrauch waren nicht festzustellen. Weder insgesamt noch bei verschreibungspflichtigen oder frei verkäuflichen Arzneien und auch in keiner der analysierten Arzneiklassen (ASS, ACE-Hemmer/Sartane, Statine, Diuretika, Opioide, Benzodiazepine, Z-Substanzen, Vitamin D, Metformin und Schilddrüsenhormone) wichen die Super-Ager von den Normal-Agern ab.

Zur Lösung des Rätsels der Super-Ager versprechen andere Ansätze mehr. Die Autoren vermuten, dass eine langsamer voranschreitende Hirnatrophie und psychosoziale Faktoren zu einem jung gebliebenen Gedächtnis beitragen.

Quelle: Engelmeyer JR et al. J Am Geriatr Soc 2023; doi: 10.1111/jgs.18496