Entzündungshemmende Diät -- Der Verlauf von Multipler Sklerose (MS) lässt sich offenbar durch eine antientzündliche Ernährung bremsen. Zu diesem Schluss kommt die Analyse einer australischen Longitudinalstudie.

Ausgewertet wurden die Daten von 190 MS-Betroffenen. Zu Beginn sowie nach fünf und zehn Jahren füllten die Teilnehmenden einen Ernährungsfragebogen aus. Daraus berechnete das Forschungsteam den "Dietary Inflammatory Index" (DII). Als proinflammatorisch gelten dabei etwa isolierte Kohlenhydrate, viel Protein, Transfette, gesättigte Fette oder Eisen, als antientzündlich ungesättigte Fette, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Ballaststoffe, die meisten Vitamine sowie bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, etwa Anthocyane, Flavonoide und Beta-Karotene, aber auch Mineralien wie Magnesium, Selen und Zink. Solche Bestandteile finden sich überwiegend in Fisch, Nüssen, Obst und Gemüse.

Die DII-Berechnung beruht auf populationsbasierten Z-Scores. Negative Werte deuten auf eine überdurchschnittlich antiinflammatorische, positive auf eine übermäßig entzündungsfördernde Ernährung hin.

Die Werte variierten im Zehnjahresverlauf zwischen minus 3,3 und plus 4,2 Einheiten. Zusätzlich wurde ein energieadjustierter Wert berechnet (E-DII), hier war die Varianz etwas geringer. Wie sich zeigte, nahm das Schubrisiko pro DII-Einheit um 18% zu. Im Quartil mit der stärksten proinflammatorischen Ernährung ergab sich bezogen auf den E-DII ein 2,2-fach höheres Schubrisiko als im Quartil mit dem geringsten Wert - im Umkehrschluss scheint eine antientzündliche Ernährung das Risiko zu halbieren.

Quelle: Saul MA et al. Multiple Sclerosis Journal 2023; doi: 10.1177/13524585231167739