"Eine COPD-Exazerbation vergisst keine Patientin und kein Patient", so PD Dr. Henrik Watz, LungenClinic Grosshansdorf. Diese Ereignisse beeinträchtigen nicht nur massiv die Lebensqualität, sondern auch die Prognose. Nach aktuellen AOK-Daten liegt die 1-Jahres-Mortalität hospitalisierter COPD-Patienten bei 25%. Viele davon versterben an kardiovaskulären Ursachen. Besonders hoch ist die Mortalität in den ersten 90 Tagen nach der Entlassung, meist an kardiovaskulären Ursachen. Eine engmaschige Betreuung in dieser vulnerablen Phase ist daher besonders wichtig, so Watz. Der Pneumologe untersucht derzeit, ob ein engmaschiges Telemedizin-Programm zur Reduktion von Rehospitalisationen beitragen kann.

Wenn Menschen mit COPD unter einer dualen inhalativen Therapie eine Exazerbation erleiden, empfehlen die Leitlinien die Einstellung auf eine Tripletherapie, die heute in Fixkombination in einem Inhalator gegeben wird.

Tripletherapie senkt das Risiko weiterer Exazerbationen

Die Umstellung geht mit einer klaren Risikosenkung für weitere Exazerbationen einher. In der ETHOS-Studie [1] mit 8.509 Teilnehmenden senkte die Tripletherapie mit Budesonid, Glycopyrronium und Formoterol (Trixeo Aerosphere®) das relative Exazerbationsrisiko um 24% gegenüber der dualen Bronchodilatation mit Glycopyrronium und Formoterol (GLY/FORM) bei einer Numer needed to treat von nur 3, so Watz.

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Weniger Exazerbationen übersetzen sich in eine geringere Sterblichkeit. Dies zeigt eine Post-hoc-Analyse: Die 1-Jahres-Mortalität lag im Triple-Arm bei 1,4% vs. 2,6% unter GLY/FORM. Dabei reduzierten sich kardiovaskuläre Ereignisse auf ein Drittel, betonte Watz.

Quelle: [1] Rabe KF et al. N Engl J Med. 2020;383:35-48; Pressekonferenz "DGP-Update Asthma und COPD - Ein Überblick zu Leitlinien, klinischen Daten und Real Life", Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Düsseldorf, 30. März 2023 (Veranstalter: AstraZeneca)