Blutdruckkontrolle wichtig -- Nicht nur wenn der Blutdruck nach dem Aufstehen in den Keller geht, auch wenn er nach oben schießt, kann das klinisch relevant sein. Es gibt immer mehr Daten, dass eine orthostatische Hypertonie (OHT) mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, kardiovaskuläre Komplikationen und Mortalität verknüpft ist. Prof. Paolo Palatini von der Universität Padua empfiehlt, die Untersuchung des orthostatischen Blutdrucks zur Routine zu machen.

Eine OHT bestehe bei einem orthostatischen Anstieg des systolischen Blutdrucks (SBP) um mindestens 20 mmHg in Verbindung mit einem SBP von wenigstens 140 mmHg im Stehen.

Die Messung sollte eine Minute nach dem Aufstehen aus der Rückenlage oder aus sitzender Position begonnen und mindestens 3 × im Abstand von je einer Minute durchgeführt werden. Wegen der begrenzten Reproduzierbarkeit soll die Messung an einem anderen Tag wiederholt werden. "Die Blutdruckreaktion sollte an mindestens zwei Tagen untersucht und der Durchschnittswert aus beiden Messungen gebildet werden, bevor eine OHT diagnostiziert wird", so Palatini.

Die Verbreitung der OHT lässt sich nicht genau beziffern, in den wenigen Studien lag die Prävalenz mit der genannten Definition bei unter 45-Jährigen bei 1,2% und bei Älteren bei 2,6%.

Quelle: Palatini P. Hypertension 2023; doi: 10.1161/hypertensionaha.123.21537