Bei einer 50-jährigen Frau traten nach der zweiten mRNA-Impfdosis gegen COVID-19 blasenartige Hautdefekte an den Extremitäten, Erosionen an der Mundschleimhaut sowie genitale Ulzera auf. Nach drei Tagen erhielt sie Prednisolon oral, worunter die Blasen abzuheilen begannen. Eine Hautbiopsie ergab eine subepidermale Spaltbildung unterhalb der Basalzellen und die Anreicherung von IgG-Autoantikörpern gegen Desmoglein-3 in der Epidermis.

Damit war die Diagnose eines Pemphigus vulgaris gesichert, einer blasenbildenden Autoimmundermatose, die unbehandelt oft tödlich verläuft. Die Patientin führte ihre Prednisolontherapie fort und erhielt außerdem topische Steroide für die oralen Läsionen.

Für einen Zusammenhang zwischen dem Schub der - vorher nicht bekannten - Autoimmunkrankheit und der Impfung gibt es derzeit keine wissenschaftlichen Daten. Völlig unplausibel erscheint er nicht. Einstweilen ist ein bestehender Pemphigus aber keine Kontraindikation für eine mRNA-Impfung.

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Rückstände der Blasen nach Kortikoidtherapie.

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© J Med Case Rep. 2023;17:322

Erosionen an der Mundschleimhaut.

Quelle: Khalayli N, Omar A, Kudsi M. Pemphigus vulgaris after the second dose of COVID-19 vaccination: a case report. J Med Case Rep. 2023;17:322