Die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) ist äußerst schmerzhaft und kann die Lebensqualität der Betroffenen so drastisch reduzieren, dass sie die Chemotherapie abbrechen. Übliche Therapien stoßen vielfach an ihre Grenzen, entweder aufgrund problematischer Verträglichkeit oder mangelnder Wirksamkeit. Cannabinoide haben sich bei neuropathischen Schmerzen als wirksam erwiesen. Ob dies auch für die CIPN gilt, soll eine von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) geplante prospektive, nicht interventionelle Studie untersuchen, in der die Wirksamkeit und Sicherheit eines THC/CBD-Cannabisextrakts (10 mg/10 mg; Cultivar Jack Haze) mit einer nicht cannabisbasierten Therapie verglichen werden. Wie DGS-Vizepräsident PD Dr. Michael A. Überall aus Nürnberg berichtete, wurde dieses spezielle Cultivar gewählt, da das Begleitspektrum der enthaltenen Terpene, beispielsweise Nerolidol, Beta-Caryophyllen und Terpinolen, interessant und vielleicht auch für die Behandlung der CIPN relevant sei.

Quelle: Online-Symposium: "Chemotherapie, Polyneuropathie, Cannabinoide: Onkologie trifft Schmerzmedizin", Deutscher Schmerz- und Palliativtag, 15. März 2023 (Veranstalter: Avextra)