Clostridioides-difficile-Infektionen (CDI) verlaufen im Alter oft lebensbedrohlich, rezidivieren häufig und können Alltagsfunktionalität, Kognition und Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Eine Reduktion der Mikrobiom-Diversität des Darms, z. B. aufgrund der im Alter häufigen Polypharmazie, kann schwerere CDI-Verläufe und Rezidive begünstigen. Die antibiotische CDI-Therapie sollte daher auch vor Rezidiven schützen, denn: "Jede CDI bedeutet ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko - nicht nur in der akuten Phase, sondern viele Monate über das Abklingen der Infektion hinaus", erklärte Prof. Ahmed Madisch vom Centrum Gastroenterologie Bethanien in Frankfurt/Main.

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Das Mikrobiom erhalten

Aktuelle Leitlinien empfehlen zur antibiotischen CDI-Behandlung Fidaxomicin (Dificlir®) sowie Vancomycin [1, 2]. In einer Metaanalyse senkte Fidaxomicin das Rezidivrisiko nachhaltiger als Vancomycin [1]. Neben seiner selektiven und raschen Wirkung gegen C. difficile hat Fidaxomicin nach den Worten von Madisch einen weiteren Vorteil: Dieses Antibiotikum hat kaum negative Auswirkungen auf das Darm-Mikrobiom.

In der für Herbst 2023 erwarteten neuen deutschen CDI-Leitlinie zeichnet sich ein starker Trend zu Fidaxomicin als Therapie der ersten Wahl ab, so der Ausblick von Prof. Maria Vehreschild, Leiterin des Schwerpunkts Infektiologie an der Medizinischen Klinik 2 am Universitätsklinikum Frankfurt am Main.

Quellen: [1] Van Prehn J et al. Clin Microbiol Infect. 2021;27(Suppl 2): S1-21; [2] Johnson S et al. Clin Infect Dis. 2021;73:e1029-44; [3] Liao X et al. Pharmacotherapy. 2022;42:810-27; IMDI Convent (Interdisziplinäres Management Diffiziler Infektionen), Berlin, 2. und 3. Juni 2023 (Veranstalter: Tillotts Pharma)