Das moderne Zirkeltraining kann bei Frauen den Beckenboden allzu sehr belasten, wie eine Metaanalyse zeigt. Es gibt Gegenmaßnahmen.

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© leszekglasner / srock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

CrossFit gilt mit seinen intensiven Kraft- und Ausdauerübungen als das härteste Work-out der Welt. Für Frauen ist jedoch Vorsicht geboten: Der Trendsport scheint Harninkontinenz zu fördern, wie jetzt eine Metaanalyse von 13 Querschnittsstudien nahelegt.

Von 3.682 Frauen im Alter von 18 bis 71 Jahren (Durchschnittsalter 31 Jahre), die CrossFit betrieben, hatten 1.637 eine Harninkontinenz. Dies entspricht einer Prävalenz von rund 45%. Für leichte bzw. moderate Harninkontinenz lagen die Anteile bei rund 55% bzw. 41%. Am häufigsten handelte es sich dabei um Stress-inkontinenz (81%).

Die Prävalenz von Harninkontinenz in der weiblichen Allgemeinbevölkerung liegt laut Studien bei 25-27%, was auf eine erhöhte Anzahl der Krankheitsfälle unter CrossFit praktizierenden Frauen hinweist. Dies hätten auch die Vergleichstudien in der Metaanlyse belegt.

Weiteres Studienergebnis: Wenn Alter, BMI und Parität zunehmen, steigt das Risiko für Harninkontinenz.

Der Rat der Forschenden: "Frauen sollten vor dem CrossFit-Training nicht zu viel trinken, die Blase kurz vorher entleeren und gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur in das Trainingsprogramm aufnehmen."

Auch die Auswahl der Übungen sei entscheidend. Besonders sprunglastige Work-outs seien mit Harninkontinenz assoziiert gewesen und auch Übungen mit schweren Gewichten könnten dazu beitragen.

Quelle: Dominguez Antuña E et al. Int Urogynecol J 2023; doi: 10.1007/s00192-022-05244-z