Mehr als 50% der Menschen mit Herzinsuffizienz haben mindestens sieben Komorbiditäten. Relevant sind v. a. Diabetes mellitus und chronische Nierenerkrankung (CKD).

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Eine der Säulen der Herzinsuffizienztherapie sind SGLT-2-Hemmer, die unabhängig von der Ejektionsfraktion (EF) sowohl kardio- als auch nephroprotektiv wirken. Eine gepoolte Analyse der Studien EMPEROR-Reduced (EF ≤ 40%) und EMPEROR-Preserved (EF > 40%) mit insgesamt 9.718 Menschen mit Herzinsuffizienz zeigte, dass der SGLT-2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®) die Häufigkeit von Herzinsuffizienz-bedingten Hospitalisierungen über alle EF-Gruppen hinweg um 25-35% reduzierte, unabhängig vom Vorhandensein eines Typ-2-Diabetes [1]. Sowohl bei Herzinsuffizienz mit reduzierter EF (HFrEF) als auch bei erhaltener EF (HFpEF) verlangsamte die Therapie mit Empagliflozin langfristig den Abfall der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) [2, 3].

Laut PD Dr. Katharina Schütt, Medizinische Klinik I, Uniklinik RWTH Aachen, sind SGLT-2-Hemmer für nahezu alle Menschen mit Herzinsuffizienz geeignet und können unabhängig vom HbA1c-Wert angewendet werden. Lediglich bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und sehr strenger Blutzuckereinstellung könnte eine Anpassung der oralen Antidiabetika erforderlich sein. In der Praxis sind solche Patientinnen und Patienten allerdings die Ausnahme, so Schütt.

Quellen: [1] Butler J et al. Eur Heart J. 2022;43:416-26; [2] Packer S et al. N Engl J Med. 2020;383:1413-24; [3] Anker S et al. N Engl J Med. 2021; 385:1451-61; Satellitensymposium "Neue Therapiestrategien für Patienten mit Herzinsuffizienz", Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Mannheim, 13. April 2023 (Veranstalter: Boehringer Ingelheim & Lilly)