Maligne Erkrankungen der Niere zählen zu den Top 10 der bösartigen Tumoren. Der MMW-Schwerpunkt widmet sich deshalb in dieser Ausgabe dem Nierenzellkarzinom.

Durch die weite Verbreitung der Vorsorge-Sonografie und durch Zufallsbefunde bei der Schnittbildgebung werden die meisten Raumforderungen an der Niere heute frühzeitig entdeckt. Dr. Paolo Pfitzinger beschreibt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bildgebungsverfahren und deren sinnvolle Sequenz (ab S. 32).

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Prof. Dr. med. Christian Stief

Leiter der Urologischen Klinik und Poliklinik - LMU Klinikum München

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Dr. med. Paulo Leonardo Pfitzinger

Urologische Klinik und Poliklinik - LMU Klinikum München

Isabel Brinkmann stellt das Management von nicht metastasierten Nierentumoren vor (ab S. 34): Liegt ein kleiner Tumor < 2 cm vor, kommen aktive Überwachung, gezielte Biopsie, Ablation oder organerhaltende chirurgische Exstirpation infrage. Größere, nicht metastasierte Tumore werden - sofern möglich und sinnvoll - organerhaltend exstirpiert; dies gelingt meist robotisch minimal-invasiv. Nur bei sehr großen oder sehr ungünstig gelegenen Tumoren wird die gesamte Niere entfernt. Die früher obligate Entfernung der Nebenniere im Rahmen der "radikalen Tumornephrektomie" wird inzwischen nur noch bei auffälliger Bildgebung durchgeführt. Liegen singuläre synchrone oder metachrone Metastasen vor, sollte unter kurativem (!) Aspekt auch im Kontext hocheffektiver systemischer Therapieansätze eine Metasektomie diskutiert werden.

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Isabel Brinkmann

Urologische Klinik und Poliklinik - LMU Klinikum München

Außergewöhnliche Fortschritte

Dr. Elena Berg und ihre Kollegen beschreiben in ihrem Beitrag den außergewöhn- lichen Fortschritt der systemischen Therapie beim Nierenkarzinom innerhalb der letzten 15 Jahre (ab S. 39). Für alle metastasierten Formen stehen heute hocheffektive systemische Therapieansätze zur Verfügung, die das tumorspezifische Überleben bei guter bis sehr guter Lebensqualität signifikant verlängern.

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Dr. med. Elena Berg

Urologische Klinik und Poliklinik - LMU Klinikum München