Im vor Ihnen liegenden MMW-Schwerpunktheft "Angiologie" werden drei für die ambulante Medizin hoch relevante Themenkomplexe besprochen. Im ersten Artikel zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit der Kollegen Henke und Czihal wird einerseits die auch in der Praxis durchzuführende Stufendiagnostik gezeigt und andererseits auf therapeutische Aspekte eingegangen (ab S. 30). Insbesondere betonen die Autoren, dass eine multimodale konservative Therapie für alle Patienten angezeigt ist, während Revaskularisierungsmaßnahmen bei Claudicatio intermittens einer sehr strengen Indikationsstellung bedürfen.

Im zweiten Beitrag geht Kollege Radke auf die Prophylaxe von venösen Thromboembolien im ambulanten Setting ein (ab S. 35), in dem ein Großteil dieser Ereignisse auftreten. Betont wird dabei, dass in der Entscheidung ob und ggf. wie intensiv eine Thromboseprophylaxe durchgeführt werden muss, jeweils sowohl das expositionelle Risiko (z. B. geplante Op.-Dauer) wie auch das personenbezogene Dispositionsrisiko (Komorbidität, Begleitmedikation) berücksichtigt werden muss.

Im abschließenden Artikel stellt Kollege Ito konkret dar, wie mit der Antikoagulation im perioperativen Setting verfahren werden soll (ab S. 38). Zentral ist dabei die Aussage, dass ein sog. "Bridging", welches früher häufig durchgeführt wurde, nur bei Patienten unter Vitamin-K-Antagonisten-Behandlung indiziert ist. Bei Patienten unter DOAK-Therapie muss anhand der klinischen Situation entschieden werden, ob und wann das Antikoagulans pausiert wird. Dabei spielen sowohl die Indikation für die Antikoagulation, wie auch das Blutungsrisiko durch den geplanten Eingriff eine entscheidende Rolle.

Wir hoffen wie immer, dass Ihnen dieses Heft Freude bereitet und Sie interessante Aspekte für Ihre tägliche Arbeit mitnehmen können.

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Prof. Dr. med. Klaus G. Parhofer

Medizinische Klinik und Poliklinik IV, LMU Klinikum München