In den letzten Jahren hat ein radikales Umdenken stattgefunden: Nicht mehr die ständige Symptombekämpfung, sondern die Symptomprävention ist das Ziel moderner Asthmatherapie. Asthma als entzündliche Atemwegserkrankung benötigt in allen Schweregraden eine gezielte antientzündliche Therapie. Diese ist durch krankheitsmodifizierende Medikamente ("Disease-modifying anti-asthmatic drugs", DMAADs) möglich geworden (Beitrag ab S. 44).

Zu diesen DMAADs gehören die möglichst niedrig dosierten inhalativen Steroide (allein oder in Kombination mit langwirksamen Bronchodilatatoren), die Biologika und die Allergenimmuntherapie. Das Erreichen einer Asthma-Remission als Ziel der DMAAD-Therapie ist realistisch und geht über den bisherigen Begriff der Asthmakontrolle hinaus: Die Beschwerdefreiheit ist langanhaltend und kommt ohne den Einsatz nebenwirkungsreicher systemischer Steroide aus.

Thema des aktuellen Schwerpunktes Asthma ist aber nicht allein der o. g. Paradigmenwechsel in der Therapie. Eine optimale Asthmabehandlung setzt eine gute Diagnostik voraus. Hierzu gehören eine ausführliche und sorgfältige Erfassung der Anamnese und der aktuellen Symptome, die Lungenfunktionsprüfung, das Erfassen von Biomarkern (inklusive allergologischer Diagnostik) und die Identifizierung von Komorbiditäten (Beitrag von Prof. Marek Lommatzsch ab S. 36).

Gutes Asthma-Management umfasst weit mehr als nur das Verordnen von Arzneimitteln. Nichtmedikamentöse Maßnahmen wie z. B. die Schulung der Patienten, körperliches Training, Atemphysiotherapie, Tabakentwöhnung, Gewichtsreduktion und pneumologische Rehabilitation sind von zentraler Bedeutung für eine erfolgreiche Asthmabehandlung. Diese Aspekte beleuchtet Prof. Heinrich Worth (ab S. 40).

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Prof. Dr. med. Marek Lommatzsch

Zentrum für Innere Medizin, Universitätsmedizin Rostock

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PD Dr. med. Christian Gessner

Pneumologische Praxis Leipzig