Geringer Kochsalzkonsum ist bei Hypertonie generell empfohlen. Bei primärem Hyperaldosteronismus scheint dies besonders wirkungsvoll zu sein.

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© LIGHTFIELD STUDIOS, Stock Adobe (Symbolbild mit Fotomodell)

Etwa 5% aller Menschen mit Bluthochdruck und 20% mit therapierefraktärer Hypertonie leiden an einem primären Hyperaldosteronismus (PHA). Trotz Behandlung mit einem Mineralokortikoid-antagonisten (MRA) und selbst nach einer Op. benötigt ein Großteil von ihnen (weitere) Antihypertensiva. Eine ähnliche Wirkung wie mit der Hinzunahme eines Antihypertensivums lässt sich mit einer weniger salzhaltigen Ernährung erreichen. Darauf deutet eine prospektive Studie der LMU München mit 41 im deutschen Conn-Register erfassten PHA-Patientinnen und -Patienten hin.

Salzkonsum regelmäßig überprüft

Jeder Teilnehmer erhielt zu Beginn eine Ernährungsschulung sowie fortlaufende Ernährungsberatung. Der Salzkonsum wurde regelmäßig über Protokolle und die Natriumausscheidung im 24-Stunden-Urin überprüft.

Bis zum Ende der 12-Wochen-Studie ging die Kochsalzzufuhr von durchschnittlich 9,1 auf 5,2 g/d zurück, das waren täglich rund 60 mmol Natrium weniger als zu Beginn. Parallel dazu sank der Blutdruck von durchschnittlich 130/84 auf 121/81 mmHg. Ein kompensatorischer Anstieg der Sympathikusaktivität oder orthostatische Probleme wurden nicht festgestellt. Obwohl die Teilnehmer weiter nichts an ihrem Lebensstil änderten, reduzierten sie ihr Gewicht im Schnitt um 1,4 kg.

Laut Autoren handelt es sich um eine "starke, klinisch relevante" Blutdrucksenkung. "Sie entspricht dem Effekt eines zusätzlichen Antihypertensivums." Eine Reduktion der täglichen Natriumzufuhr um 50 mmol war mit einem Rückgang des systolischen Blutdrucks um 7 mmHg verknüpft - deutlich mehr als bei essenzieller Hypertonie, bei der in Studien nur 2-3 mmHg pro 50 mmol Natriumreduktion erzielt worden seien. Die Arbeitsgruppe hob zudem hervor, dass die Patienten schon vor der Salzrestriktion einen gut kontrollierten Blutdruck hatten; bei schlechterer Einstellung seien noch stärkere Effekte zu erwarten.

Quelle: Schneider H et al. J Intern Med 2023; doi: 10.1111/joim.13618