Die in westlichen Nationen vorherrschende Ernährungsweise liefert nur 5-10% des Nahrungseisens in Form von zweiwertigem Eisen (Fe2+), das leicht im Dünndarm absorbiert wird [1]. Dieses Häm-Eisen stammt aus tierischen Produkten [1].

Demgegenüber macht dreiwertiges Nicht-Häm-Eisen (Fe3+) pflanzlicher Herkunft etwa 80% des alimentären Eisens aus [1]. Diese Variante ist allerdings unlöslich, fällt bei einem pH-Wert > 3 aus und kann nicht direkt absorbiert werden [2]. V. a. die im Magensaft enthaltene Ascorbinsäure ermöglicht die Reduktion von dreiwertigem zu zweiwertigem Eisen und die Polymerisation und Präzipitation der dreiwertigen Eisenkationen [2]. Beide Vorgänge erfordern das saure Milieu des Magens [1, 2].

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Diese Gegebenheiten liefern eine Erklärung dafür, dass einige Magenerkrankungen mit einer verringerten Eisenabsorption einhergehen, die zu Eisenmangel führen kann [1]. Hierfür sprechen z. B. Studienergebnisse, wonach Patientinnen und Patienten mit einer durch Helicobacter pylori verursachten, chronischen Gastritis (als einzigem gastrointestinalem Befund) und Eisenmangelanämie einen signifikant höheren intragastrischen pH-Wert aufwiesen als H.-pylori-positive Studienteilnehmer ohne Anämie (medianer pH-Wert: 5,7 vs. 2,0; p = 0,0026) [3].

Eine Infektion mit H. pylori gilt als wichtigster ätiologischer Faktor für eine chronische Gastritis. Epidemiologische Studien weisen auf eine Assoziation zwischen einer H.-pylori-Infektion und niedrigen Ferritinwerten hin [1]. Zudem können infolge bariatrischer Eingriffe die Salzsäuresekretion im Magen und die Absorptionsfläche für Eisen im Dünndarm reduziert sein, wodurch die Eisenverwertung vermindert wird [4, 5]. Die Inzidenz eines Eisenmangels liegt z. B. bei Patienten mit Roux-en-Y-Magenbypass bei 20-39% [6].

Quellen: [1] Carabotti M et al. Nutrients. 2021;13:208; [2] Annibale B et al. Dig Liver Dis. 2003;35:288-95; [3] Capurso G et al. Aliment Pharmacol Ther. 2001;15:1753-61; [4] Ji Y et al. Biomolecules. 2021;11:1582; [5] Steenackers N et al. Proc Nutr Soc. 2018;77:445-55; [6] S3-Leitlinie "Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen", 2018