Metaanalyse -- Die verfügbaren Therapien gegen kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata, AA) sind nur begrenzt wirksam und haben ein hohes Risiko für Nebenwirkungen und Rezidive. Januskinase-Inhibitoren (JAK-Hemmer) gehören zu den neuen systemischen Therapien mit großem Potenzial für die Behandlung. Eine systematische Übersicht und Metaanalyse (37 Studien und Fallberichte) hat nun die Effektivität von Ruxolitinib, Tofacitinib, Baricitinib, Ritlecitinib, Brepocitinib, Delgocitinib und Deuruxolitinib untersucht.

Es lagen jeweils Daten zur oralen oder topischen Anwendung oder zu beidem vor. Bei Personen mit AA, definiert als ≥ 50% Haarausfall am Kopf, zeigten 4 mg Baricitinib einmal täglich und 12 mg Deuruxolitinib zweimal täglich die beste Wirksamkeit.

Insgesamt waren die Nebenwirkungen der JAK-Inhibitoren vorwiegend mild, am häufigsten kam es zu Infektionen der oberen Atemwege, Harnwegsinfekten, Kopfschmerzen und Akne. Frühere Analysen waren bereits zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

"Deuruxolitinib und Baricitinib scheinen vielversprechende Medikamente zur Behandlung von AA zu sein", lautet das Fazit der Autoren. Das Ansprechen hänge jedoch von der Dosierung der Arzneimittel ab. Randomisierte Studien mit identischen Einschlusskriterien sowie identischer Dosis und Therapiedauer seien nötig, was bislang nicht gegeben war. Baricitinib hat im Juni 2022 als erster JAK-Hemmer die europäische Zulassung zur Behandlung von schwerer AA erhalten.

Quelle: Sedeh FB et al. Acta Derm Venereol. 2023; doi: 10.2340/actadv.v103.4536