Patientinnen und Patienten mit Typ-2- Diabetes, die Metformin einnehmen, haben offenbar ein niedrigeres Risiko für die Notwendigkeit eines Knie- oder Hüftgelenkersatzes.

Ein Team aus China hat Daten eines großen Taiwanischen Versicherungsträgers ausgewertet. Die Fragestellung: Hängt bei Typ-2-Diabetikern die Gabe von Metformin mit dem Risiko einer Gelenkersatz-Op. (Knie- oder Hüft-TEP) zusammen? Je 20.347 mit und ohne Metformin behandelte Patienten (Durchschnittsalter 63 Jahre) flossen in die Studie ein.

Ergebnis der adjustierten Analyse: Mit Metformin Behandelte hatten ein um relative 30% niedrigeres Risiko, einen Gelenkersatz zu erhalten. Die Inzidenz für Knie- und Hüft-TEP zusammengenommen lag in dieser Gruppe bei 3,40 pro 10.000 Personenmonate, verglichen mit 4,99 bei Diabetespatienten ohne Metformingabe. Einflussfaktoren wie Diabetesschwere, Begleiterkrankungen (z. B. Arthrose, Hochdruck, Hyperlipidämie, Gicht, rheumatoide Arthritis, Osteoporose) waren in dieser Auswertung berücksichtigt, ebenso die Anwendung von Schmerzmedikamenten sowie anderen (oralen) Antidiabetika oder Insulin. Eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung ließ sich allerdings nicht zeigen, so die Autoren.

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© Klaus Rose, Bildjournalist

Hüftgelenks-Op.: Metformin scheint sie verzögern zu können.

Egal ob Knie- oder Hüft-TEP: Metforminnutzer im Vorteil

Auch bei getrennter Berücksichtigung von Eingriffen an Knie bzw. Hüfte waren Metformin-Nutzer jeweils im Vorteil, mit einer Inzidenz von 2,96 (gegenüber 4,15) pro 10.000 Personenmonate für die Knie-TEP und von 0,44 (gegenüber 0,83) pro 10.000 Personenmonate für die Hüft-TEP. Das entsprach einer relativen Risikominderung von 29% für den Knie- und von 39% für den Hüftgelenkersatz in der adjustierten Analyse.

Warum das Antidiabetikum vor Arthrose schützt, ist noch fraglich - weitere Studien müssen dies klären. Infrage kommen laut Autoren z. B. dessen antientzündliche Wirkung, die Aufrechterhaltung von Enzymaktivitäten in Chondrozyten oder stoffwechselregulierende Vorgänge.

Quelle: Zhu Z et al. CMAJ 2022; doi: 10.1503/cmaj.220952