Wie lassen sich COPD und schweres Asthma abgrenzen? Vom klinischen Aspekt her sei es nicht immer leicht, eine COPD von schwereren Asthmaformen abzugrenzen, sagte Prof. Marek Lommatzsch, leitender Oberarzt an der Universität Rostock. Hier haben sich Biomarker als hilfreich erwiesen, z. B. die Bestimmung der Blut-Eosinophilen oder die Messung von exhaliertem Stickstoffmonoxid (FeNO).

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Die Standardtherapie bei COPD lasse sich auf einen einfachen Nenner bringen: Patientinnen und Patienten mit Belastungsluftnot, aber ohne akute Atemwegsverschlechterung, erhalten zunächst ein langwirksames Anticholinergikum (LAMA) wie Aclidinium (z. B. Bretaris® Genuair®), gefolgt von einer dualen Bronchodilatation aus einem LAMA und einem langwirksamen Betamimetikum (LABA) wie der Fixkombination Aclidinium plus Formoterol (Brimica® Genuair®).

Um Diagnose und Schweregrad einer Exazerbation leichter einschätzen zu können, wurden Cut-off-Werte für verschiedene Marker definiert ("Rom-Vorschlag" [1]):

  • Luftnot > 5 gemäß visueller Analogskala,

  • Atemfrequenz ≥ 24/min,

  • Herzfrequenz ≥ 95/min,

  • Sauerstoffsättigung < 92% und

  • C-reaktives Protein ≥ 10 mg/l.

Sind mindestens drei dieser fünf Kriterien erfüllt, gilt die Exazerbation als mittelschwer, bei Klinikaufnahme als schwer.

Zur Behandlung wird bei einer Exazerbation zusätzlich ein niedrigdosiertes inhalatives Steroid (ICS) verabreicht, z. B. Elebrato® Ellipta®. Wie Lommatzsch ergänzte, ist jedoch nicht jede akute Atemwegsverschlechterung ICS-responsiv. Zuweilen kann auch eine bakterielle Infektion dahinterstecken, die eine Antibiose erfordert. Im Einzelfall können auch zusätzliche Maßnahmen nötig sein, z. B. die Behandlung einer Herzinsuffizienz, eine Lungenvolumenreduktion, eine nichtinvasive Beatmung oder eine Sauerstoff-Langzeittherapie.

Als weitere wichtige Säulen der COPD-Therapie hob Lommatzsch die Rehabilitation und den Erhalt des Reha-Erfolgs hervor.

Quellen: [1] Celli et al. Am J Respir Crit Care Med. 2021;204:1251-8; Fortbildungsveranstaltung "Pneumovisions", 8. Oktober 2022 (Veranstalter: Berlin-Chemie)