SGLT-2-Inhibitoren sind eine Therapieoption für ein breites Spektrum von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz unabhängig von der Ejektionsfraktion. In einer Auswertung der Studien DELIVER und EMPEROR-Preserved wurde das relative Risiko für kardiovaskulären Tod oder den ersten Klinikaufenthalt aufgrund einer Herzinsuffizienz unter Dapagliflozin und Empagliflozin um 20% reduziert [1].

Das richtige Timing von Interventionen nach akuter Herzinsuffizienz hat womöglich das Potenzial, die Prognose der Betroffenen zu verbessern, so Prof. Christiane Angermann vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz in Würzburg. Hinweise darauf lieferte die EMPULSE-Studie, in der 530 Patienten mit akuter De-novo- oder dekompensierter chronischer Herzinsuffizienz wenige Tage nach Einweisung in die Klinik Empagliflozin (Jardiance®) oder Placebo erhielten. Unter dem SGLT-2-Inhibitor war die Wahrscheinlichkeit eines klinischen Nutzens hinsichtlich Todesfällen, Herzinsuffizienz-Ereignissen und Lebensqualität in den ersten 90 Tagen nach Therapiebeginn um 36% höher. Ein klinischer Nutzen der Medikation wurde sowohl bei akuter De-novo- als auch bei chronisch dekompensierter Herzinsuffizienz beobachtet und war unabhängig von der Ejektionsfraktion [2].

Quellen: [1] Vaduganathan M et al. Lancet. 2022;400:757-67; [2] Voors AA et al. Nat Med. 2022;28:568-74; Symposium "Paradigmenwechsel bei der Behandlung der Herzinsuffizienz", Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Bonn, 29. September 2022 (Veranstalter: Boehringer und Lilly)